Ober-Flur: Am Obern Flohr
Beleg
Standard-Flurname
Ober-Flur
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1785
Quelle
Staatsarchiv Marburg, Kataster I, Breitenbach, Kr. Schlüchtern, B 1.
Weitere Belege
- 1785: Jm obernflohr [Acker]
Staatsarchiv Marburg, Kataster I, Breitenbach, Kr. Schlüchtern, B 1., pag. 69
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Flur
Zu ahd. fluor ‚Saat, Saatfeld‘, mhd. vluor st. M. ‚Boden‘. Das Wort steht einerseits für die ganze Gemarkung eines Dorfes oder zumindest für ihre gesamte agrarische Anbaufläche. Häufig bezieht es sich dann aber andererseits auch nur als allgemeiner Begriff auf das einzelne Großfeld der Dorfgemarkung und ist dann mit Feld deckungsgleich. Die Grenzen der Felder in der Felderwirtschaft waren die Flurscheiden, oft als Hecken oder Zäune (Flurzäune) hergerichtet. Flurgräben sind im Gegensatz zu Dorfgräben Bewässerungsgräben außerhalb des Dorfes.
Ober
Zu ahd. obor, obero ‚der obere, höher‘, mhd.ober ‚ober‘. Ober kennzeichnet im Gegensatz zu unter und nieder (s.d.) die erhöhte Lage von Flurstücken, Wegen und Einrichtungen. Daneben häufig als Feld-Bezeichnung auf der Grundlage der Dreifelderwirtschaft (gegen Nieder-, Unterfeld).; in Verbindung mit -dorf Teil des Ortes, soweit nicht zur selbstständigen Siedlung Oberdorf / Oberndorf (s.d.) geworden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Flur
Zu ahd. fluor ‚Saat, Saatfeld‘, mhd. vluor st. M. ‚Boden‘. Das Wort steht einerseits für die ganze Gemarkung eines Dorfes oder zumindest für ihre gesamte agrarische Anbaufläche. Häufig bezieht es sich dann aber andererseits auch nur als allgemeiner Begriff auf das einzelne Großfeld der Dorfgemarkung und ist dann mit Feld weitgehend deckungsgleich. Das Diminutiv Flürchen kommt nur im vorderen Odenwald mehrfach vor und bezeichnete wohl ein aus der Felder- bzw. Hubenwirtschaft herausgenommenes Ackerfeld. Die Grenzen der Felder in der Felderwirtschaft waren die Flurscheiden, oft als Hecken oder Zäune (Flurzäune) hergerichtet. Flurgräben sind im Gegensatz zu den Dorfgräben Bewässerungsgräben außerhalb des Dorfes.
Ober
Zu ahd. oboro, obero ‚der obere, höher‘, mhd. ober ‚ober‘. Ober kennzeichnet im Gegensatz zu unter und nieder die erhöhte Lage von Flurstücken, Wegen und Einrichtungen. Daneben häufig als Feld-Bezeichnung auf der Grundlage der Zwei- oder Dreifelderwirtschaft (gegen Nieder-, Unterfeld, s. d.). Der Beleg aus Schönberg kann auch zu mhd. âber ‚trocken und warm‘, fnhd. aper ‚schneefrei‘ gehören, doch dürfte in Anbetracht des FlN Unterberg in derselben Gemarkung eher von einer hyperkorrekten Schreibung für ober auszugehen sein (vgl. Bürstadt, Schaafheim).
Hessischer Flurnamenatlas
Flur
Karte 6
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ober-Flur: Am Obern Flohr (Breitenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/704012_am-obern-flohr> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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