Gemeine-Allmende: auf das Gemeine Aliment

Historischer Beleg aus Hausen  

Beleg

Standard-Flurname

Gemeine-Allmende

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1724

Quelle

Stadtarchiv Frankfurt am Main, Rechnei: Kornamt: Steinbücher: Hausen 1724.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Gemeine

Substantivbildung zu gemein (s. d.), durchweg fem., nur in Ruttershausen/Odenhausen wohl neutr.

Südhessisches Flurnamenbuch

Allmende

Allmende, mhd. almeinde, almende st. F. ‚Gemeindetrift‘, fnhd. almende, bezeichnet im Gemeindebesitz befindliches Land, das von den Ortsbürgern (in Hessen bis ins 19. Jh.) in genau festgelegter Weise genutzt wurde. Die massenhafte Verbreitung und der häufige Namengebrauch begünstigten das Aufkommen einer Vielzahl von Zersprechungen, unter denen die durch Endsilbenabschwächung (infolge der dialektalen Anfangsbetonung?1) entstandenen Kurzformen Alm, Alme, Almen mit großem Abstand am häufigsten sind, gefolgt von Allman, Allmut und Allmai. Die im 19. Jh. besonders zahlreichen Alliment-Belege beruhen wohl auf irrtümlicher Herleitung aus lat. alimentum ‚Nahrungsmittel, Nahrung‘; die meisten dieser Formen wurden im 20. Jh. wieder zu Allmende oder Alme rückgebildet. Ob auch einzelne der Almosen-Belege (s. d.) als Nebenformen von Allmende anzusprechen sind, ist unklar. Die umgelautete Form Ellment, Elmet und das mundartliche Olmen sind in Südhessen nur vereinzelt belegt.

Hessischer Flurnamenatlas

Allmende

Karte 2

Gemeine

Karte 3

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gemeine-Allmende: auf das Gemeine Aliment (Hausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/703688_auf-das-gemeine-aliment> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/703688