Kiesel-Gasse: an der Kissel Gassen
Beleg
Standard-Flurname
Kiesel-Gasse
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
um 1484
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Akten Nr. III c, 1.
Weitere Belege
- KLEINE KISSELGASSE
- Mitte 15. Jahrhundert: vbe die groß kesel gaß
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 87, Akten Nr. 396., fol. 43 - Mitte 15. Jahrhundert: vber die kleyn kesel gaß
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 87, Akten Nr. 396., fol. 43 - 1555: zwisch: den ii Kissell gassen
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Akten Nr. VIII b, 8., fol. 4'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Gasse
Zu ahd. gazza, mhd. gazze sw. F. ‚Gasse‘ bzw. den Diminutiven Gässchen, Gässches, Gässi. Die FlN beziehen sich, soweit es sich nicht um Dorfgassen handelt, meist auf die schmalen Wege, die zwischen Hecken und Zäunen hindurchführten. Auch Pfade, auf denen das Vieh zur Weide geführt wurde, konnten als Gasse bezeichnet werden. - Vermengung mit dem Bei- und FamN Gasse ist im Einzelfall nicht auszuschließen, aber nicht sicher nachweisbar.
Südhessisches Flurnamenbuch
Kiesel
Teils zu ahd. kisil, mhd. kisel st. M. ‚Kieselstein‘, teils zum FamN Kiesel, Kissel. Wo das Appellativ vorliegt, weisen die Namen auf kieselhaltigen Boden hin. Sie sind daher meist kaum von den Kies-Belegen zu unterscheiden. Sprachlich ist Kiesel als Diminutiv- oder Zugehörigkeitsbildung zu Kies aufzufassen, Kißlich und Kiessling, mhd. kiselinc st. M. ‚Kieselstein‘ ist eine Zugehörigkeitsbildung zu Kiesel. Als Adjektivableitung tritt kieselig, kislicht (Dietzenbach) hinzu. Die Abgrenzung zu den zu Kessel (s. d.) gehörigen Namen ist nicht immer sicher.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kiesel-Gasse: an der Kissel Gassen (Kostheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/696320_an-der-kissel-gassen> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/696320