Lett-Köppel: Lett-Köppel
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Köppel
Durchweg zu hess. Köppel ‚kegelartige Erderhöhung‘. Namengebend waren kleine, mit Büschen und Bäumen bewachsene Hügel. Die Herkunft des Wortes ist ungeklärt, vermutlich handelt es sich um eine Diminutivbildung zu ahd. kuppha ‚Kopfbedeckung‘, mhd. kupfe, gupfe sw. F., mitteldt. kuppe, nhd. Kuppe, Koppe ‚runde Berghöhe‘. - Nur die Köppelshohl geht wegen des Flexions-/s/ wohl auf den FamN Köppel o.ä. zurück.
Koppel
Zu mhd. kuppel, koppel st. F. ‚Band, Verbindung; Land, an dem zwei oder mehr Parteien gleiches Weiderecht besitzen‘. Es handelt sich um eine Entlehnung, und zwar in dieser rechtlichen Bedeutung aus mittellat. copula ‚die rechtliche Verbindung mehrerer zur gemeinsamen Nutznießung eines ungeteilten Ganzen‘ aus lat. copula ‚Band‘. Daneben erscheint eine zweite, jüngere Entlehnung aus altfranz. couple ‚Joch Landes‘ im Sinne von ‚soviel Land, wie ein Paar Ochsen an einem Tag pflügen kann‘. Der FlN bezieht sich in Hessen aber durchweg auf die ältere Bedeutung, also auf Weideflächen, die von zwei oder mehr benachbarten Gemeinden gleichberechtigt genutzt werden durften. So war die Stadt Gießen an einer ganzen Reihe von Koppelhuten beteiligt.
Lett
Zu ahd. letto, mhd. lette sw. M. ‚Lehm, Ton‘, nhd. lett, letten ‚Lehmerde, Tonerde, toniger Mergel‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke mit tonhaltigem, schwer zu bearbeitenden Boden sowie auf die Abbaugruben, wo die von Töpfereien benötigte Tonerde gewonnen wurde (Lettkaute). Neben den beiden Grundformen Lett und Letten tritt auch die Variante Lettich auf. Die Belege mit Langvokal in Wieseck und Treis gehen auf die mhd. Nebenform lieteme zurück, wie auch der steigende Diphthong in der mündlichen Form in Treis belegt.
Südhessisches Flurnamenbuch
Koppel
Zu mhd. kuppel, koppel st. F. ‚Band, Verbindung; Land, an dem zwei oder mehr Parteien gleiches Weiderecht besitzen‘. Es handelt sich um eine Entlehnung, und zwar in dieser rechtlichen Bedeutung aus mittellat. copula ‚die rechtliche Verbindung mehrerer zur gemeinsamen Nutznießung eines ungeteilten Ganzen‘ aus lat. copula ‚Band‘. Daneben erscheint eine zweite, jüngere Entlehnung aus altfrz. couple ‚Joch Landes‘ im Sinne von ‚soviel Land, wie ein Paar Ochsen an einem Tag pflügen kann‘. Der FlN bezieht sich in Hessen aber durchweg auf die ältere Bedeutung, also auf Weideflächen, die von zwei benachbarten Gemeinden gleichberechtigt genutzt werden durften.
Köppel
Nach den Belegen nur manchmal (sicher in Biblis und Raidelbach) zu hess. Köppel ‚kegelartige Erderhöhung‘. Namengebend waren dann kleine, mit Büschen und Bäumen bewachsene Hügel. Die Herkunft des Wortes ist ungeklärt, vermutlich handelt es sich um eine Diminutivbildung zu ahd. kuppha ‚Kopfbedeckung‘, mhd. kupfe, gupfe sw. F., mitteldt. kuppe, nhd. Kuppe, Koppe ‚runde Berghöhe‘. Die Namen sind hauptsächlich im nördlichen Hessen bezeugt. Die südhess. Kippel-Namen zeigen Entrundung des Stammvokals /y, œ/. Manchmal, wie in Offenthal, liegt eher ein FamN vor.
Lett
Zu ahd. letto, mhd. lette sw. M. ‚Lehm, Ton‘, nhd. Lett, Letten ‚Lehmerde, Tonerde, toniger Mergel‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke mit tonhaltigem, schwer zu bearbeitenden Boden sowie auf die Abbaugruben, wo die von Töpfereien benötigte Tonerde gewonnen wurde (Lettkaute, -grube, -loch). Neben den beiden Grundformen Lett und Letten (Lett eher im Norden und Osten, Letten im Süden und Westen des Untersuchungsgebiets verbreitet
Hessischer Flurnamenatlas
Köppel
Karte 79
Lett
Karte 105
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lett-Köppel: Lett-Köppel (Ossenheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/677709_lett-koeppel> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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