Römer-Wall: Römer-Wall [ɔm 'revər,vɑl]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Römer
Zu ahd. rômâre, mhd. rômære st. M. ‚Römer‘. Die meisten FlN gehen auf den daraus entstandenen FamN Römer, so nachweislich in Heuchelheim (Reidt/Bepler). Nur die junge Benennung in Muschenheim bezieht sich tatsächlich auf eine Römerstraße, die zum Katsell Alteburg zog.
Wall
Zu mhd. wal st.N.M. ‚Wall, Ringmauer‘. In FlN wohl meist in der Bedeutung ‚Erdaufwurf, Befestigung‘, auch ‚Flussufer‘. Vielerorts dienten Wälle der Dorfbefestigung. Der Festungswall in Gießen besteht seit 1560. In Heuchelheim bezieht sich der Name auf einen Lahn-Damm.
Südhessisches Flurnamenbuch
Römer
Zu ahd. rômâre, mhd. Rômære, Rœmære st. M. ‚Römer‘ und dem dazu gehörigen Adjektiv ahd. rûmisc, rômisg, mhd. rœmesch, rœmisch ‚römisch‘. Die meisten älteren FlN gehen wohl auf den FamN Romer, Römer zurück. Die jüngeren Namen beziehen sich entweder auf Stellen, an denen römische Bodenfunde gemacht wurden, oder (als Simplex) auf freie Plätze im oder unmittelbar beim Dorf, in Anlehnung an den Frankfurter Römer. In Raibach kann wegen der sprachlichen Form auch eine Kollektivbildung zu mhd. reme sw. M. F. ‚Stütze, Gestell‘ vorliegen (vgl. Rehm), aber auch ein FamN. Dieser Name eines Waldes zeigt keinen erkennbaren Bezug auf Römisches.
Wall
Zu mhd. wal st. N. M. ‚Wall, Ringmauer‘. In FlN wohl meist in der Bedeutung ‚Erdaufwurf, Befestigung‘, auch ‚Flussufer‘. Vielerorts dienten Wälle der Dorfbefestigung. Den Belegen aus Alsbach liegt ursprünglich der PN Wallraban, Wallrabe zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Römer-Wall: Römer-Wall (Oberau)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/670221_roemer-wall> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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