Teufel-Kopf: DER TEUFELSKOPF [də dɔyvəlskop]

Teufel-Kopf

rezent

• 1789: aufm Teufelskopf
  Staatsarchiv Darmstadt, C 4, Nieder-Weisel, Nr. 1., fol. 5'

Kopf

Zu ahd. kopf ‚Becher, Hinterkopf‘, mhd. kopf st. M. ‚Becher, Hirnschale, Haupt‘, wohl einer Entlehnung aus lat. cûpa, cuppa ‚Becher‘. Daneben steht der Diminutiv Köpfchen. (1) In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ und in diesem Sinne ‚der an der Schmalseite eines Ackers angrenzende Nachbarsacker‘ und wohl auch ‚Pflugwendestelle‘ vorliegen. (2) In Verbindung mit Tierbezeichnungen im BT wie Esel-, Gans-, Gaul, Hase- handelt sich es sich hingegen um FormN nach der Grundstücksform.

Teufel

Zu ahd. tiuval, mhd. tiuvel, tievel st. M. ‚Teufel, böser Geist‘, einer Entlehung aus mittellat. *diuvalus, einer Variante von lat. diabolus. Manchmal handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran angeknüpfte Sagen unheimlich waren. Die meisten FlN gehen aber auf den im Untersuchungsraum auch historisch vielfach belegten BesitzerN Teufel zurück.

Kopf

Zu ahd. kopf ‚Becher, Hinterkopf‘, mhd. kopf st. M. ‚Becher, Hirnschale, Haupt‘, wohl einer Entlehnung aus lat. c¿pa, cuppa ‚Becher‘. Daneben steht das Diminutiv Köpfchen. In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ und in diesem Sinne ‚der an der Schmalseite eines Ackers angrenzende Nachbarsacker‘ und wohl auch ‚Pflugwendestelle‘ vorliegen (Wallerstädten). Da die Bedeutung ‚Kopf, Haupt‘ als Hauptbedeutung noch jung ist, treten auch die FlN mit einer Ausnahme erst rezent hervor. Beim ältesten Beleg (Lindenfels, 1774) handelt es sich um eine Hangburg am Südhang des Schenkenbergs1.

Teufel

Zu ahd. tiuval, mhd. tiuvel, tievel st. M. ‚Teufel, böser Geist‘, einer Entlehnung aus mittellat. *diuvalus, einer jüngeren Variante von lat. diabolus. Meist handelt es sich um Flurorte, die den Menschen durch ihre natürliche Lage und Beschaffenheit oder durch vorgeschichtliche Funde und daran geknüpfte Sagen unheimlich waren. Ein Beleg wie Teufelsküche dürfte auf die sprichwörtliche Redensart zurückführen. Die mundartliche Form /dɑɪvəl/ für Teufel konnte fälschlicherweise dialektal auch als Diminutivform für Taube aufgefasst werden, so vor allem der Name für das ausgedehnte Waldgebiet in Darmstadt, Arheilgen, Weiterstadt, Braunshardt. Gelegentlich kommt auch ein PN in Betracht, der dann als Kurzform auf Theudobald (s. d.) zurückgeht. - Tiefertswinkel (Fürth) ist eine jüngere Schreibung oder Umdeutung aus Teufelswinkel1. Der Mundartbeleg zeigt die ursprüngliche Form.

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

„Teufel-Kopf: DER TEUFELSKOPF (Nieder-Weisel)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/668576_der-teufelskopf> (aufgerufen am 26.11.2025)

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