Noll: bey dem Noll
Beleg
Standard-Flurname
Noll
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1636
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 133/8.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Noll
Zu ahd. nol st. M., nollo sw. M. ‚Scheitel, Hügel‘, mhd. nol st. M. ‚Hügel‘, nel, nelle st. sw. M. ‚Spitze, Scheitel, Kopf‘. Im Nhd. ist die Bedeutung ‚eine starke Böschung am äußersten Ende eines Hochgebirges oder desselben oberster Gipfel‘ bezeugt. In hessischen FlN handelt es sich um einen FormN für Hügel. Durch den mittelhessischen /l/-/n/-Wechsel kommt es leicht zu Vermengungen mit Nonne-FlN; so in Reiskirchen, wo der Noll, mündlich /non/, nach der ortsüblichen Deutung seinen Namen von einem Nonnenkloster haben soll. - Nach der Lage und der mündlichen Form in Queckborn ist die historische Form umgedeutet: Der FlN gehört ebenfalls zu Noll.
Südhessisches Flurnamenbuch
Noll
Zu ahd. nol st. M., nollo sw. M. ‚Scheitel, Hügel‘, mhd. nol st. M. ‚Hügel‘, nel, nelle st. sw. M. ‚Spitze, Scheitel, Kopf‘. Im Nhd. ist die Bedeutung ‚eine starke Böschung am äußersten Ende eines Hochgebirges oder desselben oberster Gipfel‘ bezeugt. Es handelt sich daher um einen FormN für Hügel. Das Wort hat sich im Südhess. nur in FlN erhalten, der Vokalismus der Belege schwankt, teils weil sich in älterer Zeit (mhd. nel, nulle st. sw. M.) Ablautvarianten erhalten haben, teils weil in der Mundart z. B. entrundete Formen (etwa Niehl- aus Nüll ) auftreten. Die Zugehörigkeit des Belegs aus Glattbach ist unsicher, 〈ei〉 in Neidel ist wohl ein hyperkorrekt diphthongiertes /iː/. In Neu-Isenburg geht der Name vermutlich auf einen FamN zurück.
Hessischer Flurnamenatlas
Noll
Karte 77
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Noll: bey dem Noll (Münster)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/663693_bey-dem-noll> (aufgerufen am 27.11.2025)
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