Karbe-Wein-Garten: gegen den Carber weingarten
Beleg
Standard-Flurname
Karbe-Wein-Garten
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1702
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, F 11, B 2, Konv. 4.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Garten
Zu ahd. gart, garto, mhd. garte sw. M. ‚Garten‘. Dazu gehören die Diminutive Gärtchen, Gärtches. Gärten sind in der Regel eingezäunte Flächen, meist in Ortsnähe.
Wein
In Verbindung mit GTen wie -acker, -born, -feld, -furt, -straße geht Wein meistens auf eine kontrahierte Form von Wagen (s. d.) zurück und verweist deshalb auf Wagenstraßen bzw. auf Grundstücke in der Nähe von solchen Wegen. - In Cleeberg beziehen sich die Belege auf die von Frankfurt nach Norden führenden frühmittelalterlichen Fernverkehrswege. In Albach liegen die Weinäcker am Weg nach Oppenrod/Burkhardsfelden, benachbart davon ein Reuteracker.
Südhessisches Flurnamenbuch
Garten
Zu ahd. gart, garto, mhd. garte sw. M. ‚Garten‘. Dazu gehören die Diminutive Gärtchen und Gärtlein. Gärten sind eingezäunte Flächen, meist in Ortsnähe.
Karbe
Wohl nicht zum ON Karben, Wetteraukreis. Wenn auch kein PN zu Grunde liegt, dann stellen sich die Belege aus Heusenstamm und Rüsselsheim (aus der Wüstung Seilfurt bei Rüsselsheim) vielleicht am ehesten mit den Varianten karben- bzw. karpen- zu ahd. karpfo, mhd. karpfe sw. M. ‚Karpfen‘. Möglich ist aber auch ein Zusammenhang mit südhess. Karbe, Kerbe ‚Einschnitt‘ oder mhd. karwe F., nhd. Karbe ‚Wiesenkümmel‘ (Carum carvi), einer Entlehnung aus mittellat. careium. Die Pflanzenbezeichnung scheint aber vor allem im niederdt. und ostmitteldt. Raum heimisch zu sein.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Karbe-Wein-Garten: gegen den Carber weingarten (Klein-Karben)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/657869_gegen-den-carber-weingarten> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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