Geln-Spieß: vf den geln spyße
Beleg
Standard-Flurname
Geln-Spieß
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1552
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 1, Nr. 268.
Weitere Belege
- 1614: Veldt Gegen dem Gelbenspieß
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 175/1., fol. 8
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Spieß
Im FlN Spieß haben sich zwei verschiedene Wörter vermengt: ahd. spioz, mhd. spiez st. M. ‚Jagdspieß‘ und ahd. spiz N., mhd. spiz st. M. ‚Bratspieß‘. Im Untersuchungsraum liegt offenbar die Form spiz zu Grunde, da es keine Zeichen für Belege mit steigendem Diphthong /ie/ > /i:/ > /ei/ gibt, wie es bei der Ausgangsform spiez zu erwarten wäre. Die Grundstücke sind nach ihrer spießartigen Form benannt. Insbesondere in der Zusammensetzung mit -garten ist auch ein Bezug zum in der Region historisch belegten FamN Spieß möglich.
Südhessisches Flurnamenbuch
Spieß
Im FlN Spieß haben sich zwei verschiedene Wörter vermengt: ahd. spioʒ, mhd. spieʒ st. M. ‚Jagdspieß‘ und ahd. spiz N., mhd. spiʒ st. M. ‚Bratspieß‘. In manchen Fällen hat sich lautlich ein Unterschied erhalten: Kurzvokalische und gesenkte Formen gehen auf die mhd. Form spiʒ zurück, die wenigen diphthongierten Belege (vgl. Speiser) mit Sicherheit auf mhd. spieʒ. Die Grundstücke sind nach ihrer spießartigen Form benannt. Der Erstbeleg in Hofheim lässt allerdings auch die Annahme zu, dass mhd. spîse st. F. ‚Speise, Kost‘ in der Bedeutung ‚Vorrat‘ oder bezogen auf den Unterhalt eines Klosters zu Grunde liegt.
Hessischer Flurnamenatlas
Spieß
Karte 65
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Geln-Spieß: vf den geln spyße (Heuchelheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/653479_vf-den-geln-spysse> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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