Dörre-Bracht: in Durrenbrahtaha

Historischer Beleg aus Helfersdorf  
Gemeinde
Kefenrod
Landkreis
Wetteraukreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Dörre-Bracht

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

um 810

Quelle

Reimer, Heinrich: Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehem. Provinz Hanau. Bd. 1. 767-1300. Leipzig 1891.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Bracht

Bracht ist als Wort nicht bezeugt. Die Bracht-Namen haften fast immer an Bergen und Erhöhungen, die in der Nähe alter Fernwege liegen und mit hoher Wahrscheinlichkeit als Beobachtungs- bzw. Ausschauposten genutzt wurden, so auch die Breichte in Frankenbach. Deren Stammvokal weist den in diesem Raum üblichen Diphthongoid /e-i/ < /a(:)/ auf. Das Substantiv dürfte unmittelbar an das starke Verb ahd. brehhan, mhd. brechen ‚brechen‘, und zwar als Ableitung von der Dehnstufe, anzuschließen sein. Das ‚Gebrochene‘ der Brachten bezieht sich wohl auf das Brechen von Sichtschneisen.

Dörre

Dörre ‚Anlage zum Dörren von Obst bzw. Flachs‘ ist eine Substantivbildung zu ahd. t(h)erren, derren ‚verdorren lassen‘, mhd. derren sw. V. ‚dörren, austrocknen‘. Schwierig ist die Entscheidung im Falle der Dörrwiesen, die sich teils auf das ‚Dörren‘ und Brechen des Flachses, teils aber auch auf ‚dürrre‘ Wiesen beziehen können.

Südhessisches Flurnamenbuch

Bracht

Bracht ist als Wort nicht bezeugt. Die Bracht-Namen haften fast immer an Bergen und Erhöhungen, die in der Nähe alter Fernwege liegen und mit hoher Wahrscheinlichkeit als Beobachtungs- bzw. Ausschauposten genutzt wurden, so die Bracht-Namen in Bensheim/Heppenheim an der Bergstraße. In Hiltersklingen liegt dagegen ein FamN vor. Das Substantiv dürfte unmittelbar an das starke Verb ahd. brehhan, mhd. brechen ‚brechen‘, und zwar als Ableitung von der Dehnstufe, anzuschließen sein. Das „Gebrochene“ der Brachten bezieht sich wohl auf das Brechen von Sichtschneisen.

Dörre

Dörre ‚Anlage zum Dörren von Obst bzw. Flachs‘ ist eine Substantivbildung zu ahd. t(h)erren, derren ‚verdorren lassen‘, mhd. derren sw. V. ‚dörren, austrocknen‘. Hierher gehören die Simplex-Namen und die Komposita mit dem GT -grube, -kaute, -loch und -graben. Schwierig ist die Entscheidung im Falle der Dörrwiesen, die sich teils auf das Dörren und Brechen des Flachses, teils aber auch auf dürre Wiesen beziehen können. Die Belege stehen unter Dürr (s. d.).

Hessischer Flurnamenatlas

Bracht

Karte 139

Dörre

Karte 28

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Dörre-Bracht: in Durrenbrahtaha (Helfersdorf)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/653326_in-durrenbrahtaha> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/653326