Dorn-Wiese: wider die dorn wißen
Beleg
Standard-Flurname
Dorn-Wiese
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1573
Quelle
Fürstliches Archiv Büdingen, Landgericht Ortenberg, Fasz. 1 II, Nr. 8a.
Weitere Belege
- 1594: Auß d: vnderst: dorn wießen
Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 103, Nr. 734., fol. 3' - 1594: in der obrist: dorn wießenn [Wiese]
Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 103, Nr. 734., fol. 2'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Dorn
Zu ahd. mhd. dorn st. M. ‚Dorn(-strauch), Stachel‘. In FlN zumeist für wild wachsende, dornige Sträucher und Hecken oder für den Weißdorn (Crataegus monogyna). Dornhecken erinnern dagegen an angepflanzte Hecken, die zum Schutz der Siedlung und ihrer Felder angelegt wurden. - Dörner ist dialektal Plural von Dorn, kann aber in FlN auch als Kollektivum auftreten.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Dorn
Zu ahd. mhd. dorn st. M. ‚Dorn(-strauch), Stachel‘. In FlN zumeist für wild wachsende, dornige Sträucher und Hecken oder für den Weißdorn (Crataegus monogyna). Dornhecken erinnern dagegen an angepflanzte Hecken, die zum Schutz der Siedlung und ihrer Felder angelegt wurden. Zu Dorn gehören auch die Kollektivbildungen Dornicht/Dornig und Dörnert. Die Belege aus Groß-Gerau, auch Ober-Ramstadt, gehen auf ahd. dornahi, mhd. dornach st. N. ‚Dornhecke, Dornstrauch, Dickicht‘ zurück. Die umgelauteten Formen entstammen dem Plural Dörn, Dörner, Diminutiv in Rothenberg. Viele dieser Belege sind aber von den dürr- und Dörre-Namen nicht sicher zu scheiden.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dorn-Wiese: wider die dorn wißen (Glashütten)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/649678_wider-die-dorn-wissen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/649678