Sau-Krebe: beim Sewkreben
Beleg
Standard-Flurname
Sau-Krebe
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1537
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 206/3.
Weitere Belege
- 1537: beim Sew Krebenn [Acker]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 206/3., fol. 572'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Krebe
Zu mhd. krebe sw. M. ‚Korb‘, eigentlich ‚geflochtener Korb‘. Kreben waren eingezäunte Weideplätze für Vieh, insbesondere für Schweine. Sie gehörten zum Sonderland der Gemarkung. - Die Belege sind allerdings von Gräben ‚Gräben‘ (s.d.), vielleicht auch von mhd. grêve, grêbe, der mitteldt. Form von mhd. grâve ‚königlicher Gerichtsvorsitzender, Graf‘, oft nicht klar zu trennen, besonders wenn sie als BT vorkommen.
Sau
Die Namen beziehen sich durchweg auf die Schweinehaltung: ahd. mhd. sû st. F. ‚Sau‘ und bezeichnen Aufenthaltsorte und Wege (Saubrücke) über die die Tiere getrieben wurden. Zuweilen war auch das Wildschwein namengebend. Die FlN Saumagen und Saurüssel beziehen sich hingegen auf die Grundstücksform. Saureuse bezieht sich auf einen Ort, an dem Schweine reusen ‚wühlen‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Krebe
Zu mhd. krebe sw. M. ‚Korb‘, eigentlich ‚geflochtener Korb‘. Kreben waren eingezäunte Weideplätze für Vieh, insbesondere für Schweine. Sie gehörten zum Sonderland der Gemarkung, das individuell genutzt werden konnte. Die Belege sind allerdings von den Graben-, Gräben- und wohl auch den Greffe- und Krähen-Namen oft nicht zu trennen, besonders wenn sie als BT vorkommen. In Ober-Modau scheint auch ursprünglich Krebe vorgelegen zu haben, der Name für das Wiesengelände wurde schon früh umgedeutet (unter Einfluss von Rebstock).
Sau
Die Namen beziehen sich durchweg auf die Schweinehaltung: ahd. mhd. sû st. F. ‚Sau‘. Bei manchen Namen wie Saufang war das Wildschwein namengebend, bei manchen wie bei Saulache und Sauwuhl kommen beide Möglichkeiten in Betracht. Die Bedeutung der Schweinehaltung spiegelt sich auch in den verschiedenartigen FormN, die sich auf das Schwein beziehen, vor allem Saumagen (ein junger Name), Saukopf und Sauschwanz. Der FlN in Hetschbach erinnert an einen Schweinehirten namens Valentin und die ihm überlassene Nutzung.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sau-Krebe: beim Sewkreben (Fauerbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/645019_beim-sewkreben> (aufgerufen am 26.11.2025)
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