Süße-Bäumchen: bey des Süße Bäumchen

Historischer Beleg aus Donsbach  
Gemeinde
Dillenburg
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Süße-Bäumchen

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1777

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 179, Nr. 311.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Süße

Der Grundteil Süsse gehört vermutlich zu ahd. sioza ‚Praedia, Landgut‘, womit auch Weidegüter benannt wurden. Da das Wort früh untergegangen ist, wurden die Namen oft in süß umgedeutet. Der WegN in Dorf-Güll scheint in diesem Zusammenhang zu stehen. Offenbar liegt eine Zersprechung des ursprünglichen Namens vor. Dieser könnte sich anfangs auf einen Weg zu einem Wohn- oder Weideplatz bezogen haben. Ahd. sioza kann mündlich in der Form /*sesse/ im Raum bestanden haben und zur Grundlage für die Schreibformen des 14. und 17. Jhs. werden. Wahrscheinlicher wird diese Deutung durch das im gleichen Ort früh belegte /Eppelin-Sesschen/ dem ‚kleinen Wohn- oder Weideplatz eines Eppelin‘. Dann wurde *sesse unverstanden zu süß umgedeutet und erscheint -weiter zersprochen- in der heutigen dialektalen Variante /soisters/ < /sois/ ‚süß‘. Wenn die mündliche Form /soisters/ korrekt ist, liegt in der amtlichen Form <Senstenweg> eine Verschreibung für *<Seustenweg> vor.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Süße-Bäumchen: bey des Süße Bäumchen (Donsbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/64208_bey-des-suesse-baeumchen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/64208