Maul-Ofen: AUF DEM MAULOFEN [ɒuf'm maulowe]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Maul
Es liegen verschiedene Benennungsmotive vor: Einmal als Name wegen der Form eines Maulkorbs. Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt. In der Grenzflur Bellersheim/Utphe liegt hingegen der PN Wilhelm Maul vor.
Ofen
Zu ahd. ovan, mhd. oven st. M. ‚Backofen, Schmelzofen‘. Bei Anlagen im Feld handelt es sich oft um Öfen, in denen Ziegel gebrannt wurden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Maul
In Schaafheim handelt es sich vielleicht um einen FormN, zu ahd. mûla, mhd. mûl, mûle st. N. ‚Maul‘. Da aber dem FlN auch mhd. mûl in der Bedeutung ‚Maulesel‘ oder ein älteres Wort für ‚Mühle, Mühlstein‘ aus lat. mola zu Grunde liegen kann
Ofen
Vielfach ist kaum zu entscheiden, ob der FlN auf einen PN oder das Appellativ ahd. ovan, mhd. oven st. M. ‚Backofen, Schmelzofen‘ zurückführt. Eindeutig sind nur Belege wie Ofenhitzers-, die auf FamN verweisen, und Komposita wie Ofenkaute, die an Schmelzgruben erinnern. Die übrigen Belege können gleichermaßen auf den PN Ofo, Offo oder auf die Existenz von Schmelzöfen bezogen sein.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Maul-Ofen: AUF DEM MAULOFEN (Diebach am Haag)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/639146_auf-dem-maulofen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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