Hans-Michel-Hecke: HANSMICHELSHECK ['hɔnsə,bɛag]

Rezenter Beleg aus Friedrichsthal  
Gemeinde
Wehrheim
Landkreis
Hochtaunuskreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Hans-Michel-Hecke

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Häns

Zum FamN Hens u.ä.

Hans

BesitzerN zum PN Hans, Kurzform von Johannes. - Der FlN in Vetzberg kann -nach der mündlichen Form- im BT auch aus Hund (s.d.) umgedeutet sein.

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Michel

Zum PN und HeiligenN Michael bzw. der Kurzform Michel, der im Raum auch historisch vielfach bezeugt ist. In Einzelfällen ist keine Abgrenzung zwischen dem PN und dem Adjektiv mhd. michel ‚groß‘ (vgl. Michelbach) möglich. Die Belege mit Flexions-/s/ gehören zum PN, so dass unter den Belegen nur der Michel(s)strauch in Fellingshausen nicht eindeutig zuzuordnen ist.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hans

BesitzerN zum PN Hans, Kurzform von Johannes, mit der Nebenform Hannes und den Verkleinerungsformen Hansel und Hänsel. In Waschenbach kann auch der (ebenfalls aus Johannes abgeleitete) FamN Hanz vorliegen.

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.

Michel

Zu ahd. mihhil, mhd. michel ‚groß‘. Das Adjektiv wurde in nhd. Zeit durch groß ersetzt und erscheint auch im Südhess. nur noch in ON und FlN. Namengebend war die Größe der Flurstücke. Eine Trennung zwischen Adjektiv und PN Michel, Michael ist nicht immer sicher möglich, zumal die Namen nach dem Verschwinden des Adjektivs vielfach an den PN angeschlossen wurden.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hans-Michel-Hecke: HANSMICHELSHECK (Friedrichsthal)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/626369_hansmichelsheck> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/626369