Kerner-Driesch: ahm Kernetz Drieß
Beleg
Standard-Flurname
Kerner-Driesch
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
um 1634
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 3/9, Akten Nr. 136.
Weitere Belege
- um 1634: vff dem Kernerß Drieß
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 3/9, Akten Nr. 136.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M.N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in OrtsN bereits seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *preuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang. Da aus mhd. /ie/ im Untersuchungsgebiet steigender Diphthong /ei/ wird, finden sich häufiger Formen mit /ei/ (oder gerundet /oi/), die mit Dreis (s.d.) zusammenfallen können. Bei älteren Belegen ist deshalb eine klare Scheidung nur möglich, solange die Diphthongierung noch nicht eingetreten war. - Driesch hat in Cleeberg die Sonderbedeutung ‚einschürige Wiesen und Schafweiden‘ (Jäger).
Kerner
Zu mhd. gerner, kerner st. M. ‚Beinhaus‘, einer Entlehnung aus lat. carnarium ‚Fleischkammer‘. In Kernern wurden die aus Gräbern ausgegrabenen Knochen aufbewahrt.
Südhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M. N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in ON bereits seit dem 8. Jh. bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *þreuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang und ist daher in Südhessen verhältnismäßig selten. An Varianten begegnen - falls die Belege sicher hierher gehören - Drays (zur Variante mhd. treis), Dreit-sand (aus *Traitz-sand
Kerner
Zu mhd. gerner, kerner st. M. ‚Beinhaus‘, einer Entlehnung aus lat. carnarium ‚Fleischkammer‘. In Reisen liegt dagegen eher der FamN Kerner vor.
Hessischer Flurnamenatlas
Driesch
Karte 32
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kerner-Driesch: ahm Kernetz Drieß (Wernborn)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/624796_ahm-kernetz-driess> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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