Else-Grube: AUF DER ELFENGRUB [ɔf dər 'elfən,grɔʊb]
Weitere Belege
- um 1634: vf der Elsen gruben
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 3/9, Akten Nr. 136. - 1788: auf der Elfengrub [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 357, Akten Nr. 96., pag. 40
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Else
Wohl meist zu mittelniederdt. else ‚Erle‘ (Alnus glutinosa), das als niederdt. Form neben hochdt. Erle steht. Da im hochdt. Sprachgebiet allerdings mit frühnhd. else auch Eberesche, Traubenkirsche und Wermut bezeichnet werden, ist nicht zu entscheiden, welche Pflanze namengebend gewesen ist. In Einzelfällen liegt auch ein PN Else vor, so wohl bei der Elsemühle in Odenhausen und bei den kombinierten PN.
Grube
Zu ahd. gruoba ‚Grube, Abgrund, Delle, Vertiefung‘, mhd. gruobe st. sw. F. ‚Grube, Steinbruch, Loch, Höhle‘. In den FlN kann das Wort für eine künstlich angelegte Bodenvertiefung wie etwa einen Steinbruch, eine Fanggrube und möglicherweise auch für Gräben an der Gemarkungsgrenze, aber ebenso auch für einen naturgegebenen Geländeeinschnitt verwendet werden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Else
Wohl meist zu mittelniederdt. else ‚Erle‘ (Alnus glutinosa), das als niederdt. Form neben hochdt. Erle steht. Da im hochdt. Sprachgebiet allerdings mit fnhd. else auch Eberesche, Traubenkirsche und Wermut bezeichnet werden, ist nicht zu entscheiden, welche Pflanze namengebend gewesen ist. Für die Variante elst in Kleestadt ist von der Bedeutung ‚Erle, Weide‘ auszugehen, in Radheim ist die Kollektivbildung Elsig bezeugt. Nicht sicher zur Pflanzenbezeichnung gehört dagegen der Beleg aus Mörlenbach: In Einzelfällen kann auch ein PN Else, Ilse vorliegen.
Grube
Zu ahd. gruoba ‚Grube, Abgrund, Delle, Vertiefung‘, mhd. gruobe st. sw. F. ‚Grube, Steinbruch, Loch, Höhle‘. Als Pluralform erscheint gelegentlich statt Gruben umgelautetes Grübe und Griebe, das dann auch als Singular auftritt. In den FlN kann das Wort für eine künstlich angelegte Bodenvertiefung wie etwa einen Steinbruch, eine Fanggrube und möglicherweise auch für Gräben an der Gemarkungsgrenze, aber ebenso auch für einen naturgegebenen Geländeeinschnitt verwendet werden. Der grube Nußbaum aus Klein-Umstadt kann auch auf grob zurückgehen (mit Hebung /oː/ > /uː/).
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Else-Grube: AUF DER ELFENGRUB (Wernborn)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/624709_auf-der-elfengrub> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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