Vieh-Weg-Hohl: VIEHWEGSHOHLE [ɪn də 'fiː,veːçs'hoːlə]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hohl
Zu ahd. mhd. hol ‚hohl, ausgehöhlt‘ und dem davon abgeleiteten Substantiv nhd. Hohl F. ‚Höhle, Vertiefung‘. Als FlN bezieht sich Hohl auf eingetiefte Stellen im Gelände: Bodensenken und Gruben, kleine Schluchten und vor allem Hohlwege. Während die Mehrzahl der zusammengesetzten Namen auf Fluren in der Nachbarschaft einer Hohl verweisen (Hohlfeld im Sinne von ‚Feld bei der Hohl‘), deuten Namen wie Hohleiche auf einzelne ausgehöhlte Bäume. - Da hierfür früh auch holde Eiche belegt ist (Grünberg, Niederkleen) ist eine Umdeutung nicht auszuschließen; dann wohl zu mhd. holde sw. M. F. ‚Geist, Genius‘ mit mythologischem Bezug zu einzelnen Eichen.
Vieh
Zu ahd. fihu, mhd. vihe, vehe st. N. ‚Tier, Vieh‘. Der Name bezieht sich auf die Gesamtheit der Haus- und Weidetiere. Teils verweisen die FlN auf Viehweiden, teils auf Wege und Gassen, die zur Weide hinführen. Trieb und Trift (s.d.) kann in beiden Bedeutungen verwendet werden. - Bei Viehmal in Frankenbach liegt Umdeutung vor. Zu Grunde dürfte liegen entweder mhd. *vêhe-bühel ‚Streit-, Fehde- Hügel‘ oder mhd. *vohe-bühel ‚Fuchs-, Füchsin- Hügel‘.
Weg
Zu ahd. weg, mhd. wec st. M. in der Bedeutung ‚Weg, Straße‘, das als Simplex, BT und GT sehr häufig in FlN vorkommt. Die Belege, meist Simplizia, sind auf die Lage der Flurstücke bezogen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Hohl
Zu ahd. mhd. hol ‚hohl, ausgehöhlt‘ und dem davon abgeleiteten Substantiv nhd. Hohl F. ‚Höhle, Vertiefung‘. Als FlN bezieht sich Hohl auf eingetiefte Stellen im Gelände: Bodensenken und Gruben, kleine Schluchten und vor allem Hohlwege. Während die Mehrzahl der zusammengesetzten Namen auf Fluren in der Nachbarschaft einer Hohl verweisen (Hohlfeld im Sinne von Feld bei der Hohl), deuten Namen wie Hohle Buche und Hohler Baum auf einzelne ausgehöhlte Bäume.
Vieh
Zu ahd. fihu, mhd. vihe, vehe st. N. ‚Tier, Vieh‘. Der Name bezieht sich auf die Gesamtheit der Haus- und Weidetiere. Teils verweisen die FlN auf Viehweiden, teils auf Wege und Gassen, die zur Weide hinführen. Trieb, Treib und Trift (s. d.) kann in beiden Bedeutungen verwendet werden. - In Bürstadt schließen sich die Fluren unmittelbar an die ausgedehnte Viehweide an, so dass die Form Febitter offenbar aus *Viehweide entstellt ist und so amtlich wurde. In den historischen Belegen aus Seeheim 1516 und 1541 kennzeichnet gg die Füllung des Hiatus; in dem von 1541 scheint darüber hinaus eine Diphthongierung vorzuliegen.
Weg
Zu ahd. weg, mhd. wec st. M. in der Bedeutung ‚Weg, Straße‘, das als Simplex, BT und GT sehr häufig in FlN vorkommt, hier aber kaum dokumentiert wird. Die Belege, meist Simplizia, sind auf die Lage der Flurstücke bezogen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Vieh-Weg-Hohl: VIEHWEGSHOHLE (Oberlauken)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/617579_viehwegshohle> (aufgerufen am 28.11.2025)
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