Hang-Stein: IM HANGSTEIN [ɪns hɑːgʃdɔ̃ː]

Rezenter Beleg aus Breitenbach  
Gemeinde
Ehringshausen
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Hang-Stein

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Häng

Während beim GassenN in Steinbach nicht klar ist, ob der BT zu hängen, mhd. hengen sw.V., gehört oder nicht, ist dies beim Henkast in Salzböden aufgrund des historischen Belegs eindeutig der Fall.

Hang

Zu frühnhd. hanc ‚Hang, Abhang‘. Namengebendes Motiv ist die Lage der Flurstücke am Abhang von Bodenerhebungen.

Stein

Die Namen verweisen - in sehr unterschiedlicher Weise - allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. In historischen Belegen zeigt sich öfter Monophthongierung zu /e:/. (1) Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Genutzt und abgebaut werden Steine für Bauzwecke in Steinbrüchen, die meist Steingrube oder Steinkaute genannt werden. Größere natürliche Steinansammlungen, besonders an Hängen, heißen Steinrück(en), Steinritz, Steinrutsche. Steinige Hügel heißen Steinbühl, ein FlN, der oft sehr verschliffen als Steimel u. ä. erscheint. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin. (2) Die zweite große Gruppe der Stein-FlN bezieht sich auf meist einzelne Steine, die als natürliche Erscheinung markant hervortretend oder durch menschliche Tätigkeit aufgestellt und bearbeitet bestimmte Aspekte der bäuerlichen Kultur repräsentieren. Das sind vor allem solche der kommunikativen Orientierung und der Begrenzungen (z. B. die Marksteine), soweit sie nicht als historische Relikte zu verstehen sind wie das Steinmal, die Steinkammer, der heilige Stein oder die langen Steine. (3) Schließlich gibt es die Gruppe der kulturellen Objekte aus Stein wie die Steinstraßen und Steinbrücken u. ä. An Steinfurten wurde das Durchqueren des Gewässers durch Steine ermöglicht.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hang

Zu fnhd. hanc ‚Hang; Abhang‘. Namengebendes Motiv ist die Lage der Flurstücke am Abhang von Bodenerhebungen. Auch die mit -el-Suffix gebildeten Namen aus Nieder-Modau beziehen sich offenbar auf Örtlichkeiten in Hanglage1.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hang-Stein: IM HANGSTEIN (Breitenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/61538_im-hangstein> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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