Geheck-Seife: im geheck seiffen
Beleg
Standard-Flurname
Geheck-Seife
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1715
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Mauloff Nr. 10.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Geheck
Vermutlich zu frühnhd. gehecke ‚Teil der Befestigung‘, das als Kollektivum zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke st. sw. F. ‚Hecke‘ gebildet worden ist. Wie in den etymologisch verwandten Wörtern mhd. hac st. M. N. ‚umfriedeter Wald, Park‘ und gehege ‚Einfriedung‘ ist wohl ebenfalls von einer Bedeutung ‚Einfriedung‘, speziell ‚Umzäunung zum Jagen des Wildes‘ auszugehen.
Seife
Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Mittelhessen schwankt das Genus zwischen mask. und fem., während die Namen in Südhessen nur fem. Genus aufweisen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Geheck
Vermutlich zu fnhd. gehecke ‚Teil der Befestigung‘, das als Kollektivum zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke st. sw. F. ‚Hecke‘ gebildet worden ist. Wie in den etymologisch verwandten Wörtern mhd. hac st. M. N. ‚umfriedeter Wald, Park‘ und gehege ‚Einfriedung‘ ist wohl ebenfalls von einer Bedeutung ‚Einfriedung‘, speziell ‚Umzäunung zum Jagen des Wildes‘ auszugehen. Auf Grund der Lage des Flurstücks in Langen und der Betonung des Namens ist es trotz des historischen Belegs unwahrscheinlich, dass die Belege ursprünglich zu gäh ‚steil, abschüssig‘ gehört haben.
Seife
Die Namen gehören als Substantivbildung von mhd. sîfen st. V. ‚tröpfeln, triefen‘ zu mhd. sîfe sw. M. ‚Bächlein, von einem Bächlein durchzogene Bergschlucht‘; in FlN im Flachland auch im Sinne von ‚feuchte Stelle‘. In Südhessen weisen die Namen durchweg fem. Genus auf; in Nlieb liegt Diminutiv vor. Die auch im Pfälzischen vorkommenden Seifds-Namen gehen wohl auf mhd. *sîfezen zurück, vgl. lothringisch-elsässisch sifzen ‚durchsickern, tröpfeln, feucht sein‘, das als Intensivbildung mit dem Suffix -ezzen, -izzen ebenfalls zu mhd. sîfen st. V. gehört. Amtlich wurde der FlN an seufzen angeschlossen.
Hessischer Flurnamenatlas
Seife
Karte 120
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Geheck-Seife: im geheck seiffen (Mauloff)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/613850_im-geheck-seiffen> (aufgerufen am 28.11.2025)
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