Bettel-Stab: im bedelstab

Historischer Beleg aus Kronberg im Taunus  

Beleg

Standard-Flurname

Bettel-Stab

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1533

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 332, Akten Nr. VIII b, 2.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Bettel

Bettel ‚minderwertiges Zeug‘, auch ‚kleines Bauerngütchen‘ ist eine Rückbildung aus ahd. betalôn, mhd. betelen sw.V. ‚bitten, betteln‘. Die Zugehörigkeit der Namen zu diesem Lemma ist unsicher.

Stab

Der FlN in Treis an der Lumda geht nach der mündlichen Form offenbar auf den FamN Sta(a)b zurück. Nach der amtlichen Form und dem historischen Beleg verweist er aber auf ahd. stab, mhd. stap st. M. ‚Stab, Stock‘ und beztieht sich damit vielleicht auf die Einfassung des Gartens.

Südhessisches Flurnamenbuch

Bettel

Bettel ‚minderwertiges Zeug‘, auch ‚kleines Bauerngütchen‘ ist eine Rückbildung aus ahd. betalôn, mhd. betelen sw. V. ‚bitten, betteln‘. Es erinnert wohl meist an minderwertige Flurstücke. In Verbindung mit den GT -herberge und wohl auch -pfad kann es sich dagegen auch um Orte handeln, wo sich Bettler aufhielten (so der Bettelplatz in Roßdorf am östlichen Ortsende an der Hauptstraße), in Schwanheim vielleicht um einen EreignisN oder um geistlichen Besitz.

Stab

Der Name für die Wald- und Wiesenflur geht vermutlich auf die Form eines kleinen Stabes zurück: Zu ahd. stab, mhd. stap st. M. ‚Stab, Stock‘, mhd. stebelîn st. N. auch ‚Richterstab‘; eine Rechtsbedeutung ist aber nicht erkennbar.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bettel-Stab: im bedelstab (Kronberg im Taunus)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/613093_im-bedelstab> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/613093