Blei-Hütte: in der Bleyhütt
Beleg
Standard-Flurname
Blei-Hütte
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1788
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 357, Akten Nr. 96.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Blei
Der älteste Beleg zeigt, dass die heutige Form eine Umdeutung darstellt. Ausgangsform ist mhd. blîde st. sw. F. ‚Steinschleuder‘, so dass das Wort den langen beweglichen Teil der Steinschleuder bezeichnet. Es handelt sich deshalb vermutlich um einen FormN.
Hütte
Meist zu ahd. hutta, mhd. hütte sw. st. F. ‚Hütte, Zelt‘, in der Bergmannssprache auch ‚Gebäude zum Schmelzen der Erze‘. Die FlN verweisen mehrheitlich auf allein stehende Hütten in Feld und Wald (etwa Schutzhütten für Feldhüter und Waldarbeiter), gelegentlich wohl auf ärmliche Häuschen am Dorfrand. Vereinzelt kann auch ein Bezug auf eine Schmelz- oder Ziegelhütte vorliegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Blei
Zu ahd. blîo, mhd. blî st. N. M. ‚Blei‘. Der Name verweist auf bleihaltige Böden oder (bildlich) auf besonders schwere Böden.
Hütte
Zu ahd. hutta, mhd. hütte sw. st. F. ‚Hütte, Zelt‘, in der Bergmannssprache auch ‚Gebäude zum Schmelzen der Erze‘. Die FlN verweisen mehrheitlich auf allein stehende Hütten in Feld und Wald (etwa Schutzhütten für Feldhüter oder Waldarbeiter), gelegentlich wohl auf ärmliche Häuschen am Dorfrand. Vereinzelt kann auch ein Bezug auf eine Schmelz- oder Ziegelhütte vorliegen. Ein Teil der Namen ist vermutlich durch Umdeutung aus ursprünglichem Hut ‚Behütung, Schutz, Viehhut‘ entstanden; so dürfte das Hüttenhäuschen in Eberstadt eher ein *Hütehäuschen ‚Haus für den Viehhüter‘ sein (vgl. auch Gadernheim und Nieder-Kinzig).
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Blei-Hütte: in der Bleyhütt (Kransberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/612909_in-der-bleyhuett> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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