Leder-Apfel-Baum-Gewann: in der Leder Abel Baum gewan
Beleg
Standard-Flurname
Leder-Apfel-Baum-Gewann
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1775
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 45 (1-22).
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Apfel
Zu ahd. apful, mhd. apfel st. M. ‚(Holz-)-Apfel‘. Namengebend war die Nutzungsart der Flurstücke. Die Abgrenzung vom FamN Appel (s.d.) ist allerdings nicht immer sicher.
Baum
Zu ahd. mhd. boum st. M. ‚Baum‘. Die jungen FlN Baumacker und Baumstück kennzeichnen im Gegensatz zu Bangert (s.d.) nicht gefriedete Obstbaumanlagen. Baum als Simplex steht dagegen für einzeln stehende, besonders auffällige Bäume.
Gewann
Zu mhd. gewande st. sw. F. ‚Grenze, Umkreis, Acker‘; eigentlich ‚der Grenzstreifen, der beim Wenden des Pfluges entsteht‘. Das Wort gehört daher, wie ahd. giwanta ‚(Jahres-) Wende, Wechsel; Bewandtnis, Beschaffenheit‘ als Ableitung zum schwachen Verb ahd. wenten, mhd. wenden ‚wenden‘. Der durch die Wendefläche des Pflugs an den Enden des Feldes verbleibende Grenzstreifen, der nachträglich vertikal zur Hauptrichtung gepflügt werden musste, fasst die im Prozess der Vergewannung entstandenen Parzellen zu einer Einheit zusammen, auf deren Gesamtheit sich der Begriff Gewann ausweitet. Aus der allgemeineren Bedeutung entwickelt sich schließlich ein Fachbegriff für eine Einteilungseinheit der Ackerflächen, die in Vierecke von gleichartiger Bodenbeschaffenheit aufgeteilt wurden. In den Belegen zeigt sich eine Varianz zwischen fem. und neutr. Genus; viele Belege sind <d>-haltig und stehen damit formal enger an der Ausgangsbedeutung ‚wenden‘.
Leder
Der Name der Gasse geht wohl auf dort ansässige Gerber oder Lederer zurück, mhd. leder-gerwe(r) zurück.
Südhessisches Flurnamenbuch
Apfel
Zu ahd. apful, mhd. apfel st. M. ‚(Holz-)Apfel‘. Namengebend war die Nutzungsart der Flurstücke. Die Abgrenzung vom FamN Appel (s. d.) ist allerdings nicht immer sicher.
Baum
Zu ahd. mhd. boum st. M. ‚Baum‘. Die jungen FlN Baumacker und Baumstück kennzeichnen im Unterschied zu Bangert nicht gefriedete Obstbaumanlagen. Baum als Simplex steht dagegen wie in Biebesheim am Rhein, Dietzenbach, Klein-Zimmern, Pfungstadt und Rembrücken für einzeln stehende, besonders auffällige Bäume.
Gewann
Zu mhd. gewande st. sw. F. ‚Grenze, Umkreis, Acker‘; eigentlich ‚der Grenzstreifen, der beim Wenden des Pfluges entsteht‘. Das Wort gehört daher, wie ahd. giwanta ‚(Jahres-) Wende, Wechsel; Bewandtnis, Beschaffenheit‘, als Ableitung zum schwachen Verb ahd. wenten, mhd. wenden ‚wenden‘. „Der durch die Wendefläche des Pflugs an den Enden des Feldes verbleibende Grenzstreifen, der nachträglich vertikal zur Hauptrichtung gepflügt werden musste, fasst die im Prozess der Vergewannung entstehenden Parzellen zu einer Einheit zusammen, auf deren Gesamtheit sich der Begriff Gewann ausweitet.“
Leder
Die Namen aus Ellenbach und Gundernhausen stellen sich zu ahd. ledarhosa, mhd. lederhose sw. F. ‚Hose aus Leder, Ledergamasche‘ und verweisen auf den hosen- oder strumpfförmigen Umriss eines Flurstücks. Die übrigen Namen enthalten im BT entweder Nebenformen von Lett (s. d.) oder den FamN Leder.
Hessischer Flurnamenatlas
Gewann
Karte 7
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Leder-Apfel-Baum-Gewann: in der Leder Abel Baum gewan (Gemünden)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/607978_in-der-leder-abel-baum-gewan> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/607978