Eichel-Grab-Schild: im Eichels Grabschelt
Beleg
Standard-Flurname
Eichel-Grab-Schild
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1777
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 45 (1-22).
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Eichel
Zu ahd. eihhela, mhd. eichel sw. F. ‚Eichel‘. Mintunter haftet der Name an Forstgärten, die zur Aufzucht von Eichen aus Eicheln dienen. Er kann dann aber auch auf Eichenwälder selbst übertragen worden sein, zumal die Eichelmast eine wichtige Nutzung war. Mitunter, so zumindest in Hattenrod, liegt der FamN Eichel zu Grunde, der in der nächsten Umgebung auch historisch bezeugt ist.
Grab
Der BT ist eine Substantivbildung zu ahd. graban, mhd. graben st. V. ‚graben‘: ‚Acker, auf dem/der gegraben wird‘. - Als GT ist Grab hier Umdeutung aus Graben oder Kreben (s. Günter).
Schild
Namengebendes Motiv für die FlN ist die dreieckige Form des Schildes oder seine leichte buckelförmige Erhebung, zu ahd. scilt, schilt, mhd. schilt st. M. Vereinzelt findet sich Senkung des Stammvokals zu /e/ oder Rundung zu /ö/(?) mit Ausfall des /d/ wie in Grünberg. Einige Namen, wie in Grünberg, gehen auf den FamN Schild zurück, der auch historisch im Raum belegt ist - Schildwacht ist die ältere Bezeichnung für die Schildwache, das Wachestehen, aber auch das Wachgebäude. Die FlN in Allendorf a.d. Lahn und in Staufenberg beziehen sich vermutlich auf eine solche Anlage.
Südhessisches Flurnamenbuch
Eichel
Zu ahd. eihhela, mhd. eichel sw. F. ‚Eichel‘. Mitunter haftet der Name an Forstgärten, die zur Aufzucht von Eichen aus Eicheln dienen. Er kann dann aber auch auf Eichenwälder selbst übertragen worden sein, zumal die Eichelmast eine wichtige Nutzung war.
Grab
Die Mehrzahl der Belege stellt sich zu ahd. graban, mhd. graben st. V. ‚graben‘. Gewissermaßen als Kurzform aus Am gegrabenen Weg erinnern die Namen des Typs Am Grabweg an neu angelegte Wege bzw. Flurstücke, die zur Nutzung umgegraben wurden.
Schild
Namengebendes Motiv ist die dreieckige Form eines Schildes oder eine leichte buckelförmige Erhebung, zu ahd. scilt, schilt, mhd. schilt st. M. Nur in Kailbach könnte wegen der schwachen Flexion des BT auch ein FlN zum (schwach belegten) PN Scilto vorliegen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Eichel-Grab-Schild: im Eichels Grabschelt (Gemünden)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/607872_im-eichels-grabschelt> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/607872