Bau-Stück: am Baustück

Historischer Beleg aus Gemünden  
Gemeinde
Weilrod
Landkreis
Hochtaunuskreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Bau-Stück

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1763

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 135, Akten Nr. IX, 45 (1-22).

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Bäü

Veralteter Plural zu Bau (s.d.). Der Name bezieht sich auf eine Stadterweiterung Gießens 1612.

Bau

Zu ahd. ‚Wohnsitz, Platz‘, mhd. bû, bou st. M.N. ‚Bestellung des Feldes, Weinberges, gewöhnliches Erträgnis eines bestellten Gutes, Wohnung, Gebäude, Bau eines Hauses‘. Die Namen erinnern daher meist an Flurstücke, auf denen etwas angebaut wurde. Namengebend können aber auch Gebäude jeder Art, bis hin zu Tierhöhlen, gewesen sein.

Stück

Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck st. N. ‚Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht (‚ein schönes Stück‘). Im Unterschied zu Südhessen, wo zahlreiche Vermengungen mit Stock (s. d.) und Stecken (s. d.) die Identifizierung erschweren, sind die mittelhessischen Vorkommen eindeutig.

Südhessisches Flurnamenbuch

Bau

Zu ahd. ‚Wohnsitz, Platz‘, mhd. , bou st. M. N. ‚Bestellung des Feldes, Weinberges, gewöhnliches Erträgnis eines bestellten Gutes, Wohnung, Gebäude, Bau eines Hauses‘. Die Namen erinnern daher meist an Flurstücke, auf denen etwas angebaut wurde. Namengebend können aber auch Gebäude jeder Art, bis hin zu Tierhöhlen, gewesen sein. Baude- (Glattbach) geht auf mhd. bûwede st. N. ‚Bauanlage‘ zurück. Borath in Bensheim ist wohl nach dem Muster Boland Bauland ‚angebautes Land‘ aus *Bauroth hervorgegangen.

Stück

In Stück haben sich offensichtlich drei verschiedene Namen vermengt: Stück N., ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck st. N. ‚Teil wovon, Stück‘ einerseits und Stock (s. d.) und Steck(en) (s. d.) andererseits. -stück als GT bezieht sich meist auf Grundstücke, die durch den BT spezifiziert werden; es schwingt hier, wie bei anderen Stück-Namen, auch die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht (‚ein schönes Stück‘). Verschiedentlich begegnet in den FlN das Diminutiv Stückel. - Andere Stück-Namen sind hyperkorrekt aus den beiden anderen Namen entstanden, die ihrerseits zahlreiche Übergänge und Vermischungen aufweisen. Hierhin gehören wohl vor allem die Belege mit schwacher Flexion (Stücken) sowie diejenigen, deren Endung als Kollektivierungsanzeiger verstanden werden kann (Bieber, Dieburg, Froschhausen, Klein-Krotzenburg). Umgekehrt können über Senkung und Entrundung auch in diesen Lemmata einzelne Stück-Namen aufgegangen sein.

Hessischer Flurnamenatlas

Stück

Karte 48

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bau-Stück: am Baustück (Gemünden)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/607845_am-baustueck> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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