Steige: in der Steigen genannt

Historischer Beleg aus Ober-Laudenbach  

Beleg

Standard-Flurname

Steige

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1613

Quelle

Metzendorf (1981): Kreisarchiv Heppenheim, Ren. Churpfalz, Amt Lindenfels.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Steige

Der historische Beleg aus Großen-Linden ist zu ahd. stîga st. F. ‚Pfad, Weg‘, mhd. stîc st. M., stîge st. sw. F. ‚Steig, Pfad‘ zu stellen. Der neuzeitliche FlN Fußsteg in Lich hingegen gehört zu dem in dieser Bedeutung dialektal unüblichen mhd. steige st. F. ‚steile Straße, steile Anhöhe‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Steige

Zu ahd. stîga st. F. ‚Pfad, Weg‘, mhd. stîc st. M., stîge st. sw. F. ‚Steig, Pfad‘, heute südhess. ‚steil ansteigende Straße‘, früher auch ‚Verschlag für Vieh‘, wie Zusammensetzungen wie Sausteige zeigen. In den FlN herrscht die fem. Form eindeutig vor. Auch die historische Form aus Geinsheim gehört deshalb hierher: sie weist Senkung /iː/ /eː/ auf. Die frühen Belege mit Diphthong in Eberstadt und Erbach zeigen, dass auch mhd. steige st. F. ‚steile Straße, steile Anhöhe‘ als namengebendes Wort in Betracht zu ziehen ist. Bemerkenswert ist der mehrfach belegte Ausfall des Verschlusslauts, der auch mundartlich verbreitet ist. Auffällig ist die -er-Erweiterung zu Steiger in historischen Belegen in Altheim, Eberstadt, Nieder-Ramstadt, Ueberau. Hier könnte auch das Vorkommen der Hausschwalbe (Delichon urbica) namengebend sein: südhess. Steier, das auf (schwach belegtes) mhd. stîr M. zurückgeht. Allerdings ist für fnhd. steiger auch ‚Geländeerhebung‘ u. ä. schwach bezeugt.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Steige: in der Steigen genannt (Ober-Laudenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/607756_in-der-steigen-genannt> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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