Meer-Wasen: untig dem Meerwasen

Meer-Wasen

historisch

1768

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 335, Akten Nr. X d 124.

• IM MEERWASEN
• 1750: im Meerwassem
  Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 335, Akten Nr. X d 121., fol. 38/39

Meer

Dem WiesenN liegt ein Wort zu Grunde, das verwandt ist mit ahd. meri, *mari, mhd. mer st. N. ‚Meer‘. Es bezieht sich in FIN wie Mahr (s.d.) auf Sumpf und versumpftes Gewässer.

Wasen

Zu ahd. waso, mhd. wasen, wasem st. M. ‚grasbewachsene Erdfläche, Rasen‘. Das Wort ist bedeutungs- und vermutlich auch herkunftsgleich mit nhd. Rasen und bezeichnet wie dieses Rasenflächen, dann aber auch aus dem Rasen gestochene Grasplacken. Die FlN beziehen sich durchgängig auf Wiesen, hauptsächlich wohl auf solche, die der Gemeinschaftsnutzung unterlagen (etwa in Schindwasen, Sauwasen, Gemeindewasen). Bei den Simplizia tritt die Bedeutung ‚Schindanger‘ seit dem 15. Jahrhundert mehr und mehr als namengebendes Motiv auf.

Meer

Den FlN liegt ein Wort zu Grunde, das verwandt ist mit ahd. meri, *mari, mhd. mer st. N. ‚Meer‘. Möglicherweise formal identisch mit der fachsprachlichen Entlehnung nhd. Maar ‚Kratersee‘ aus spätlat. mara, bezieht es sich auch in FlN auf Sumpf und versumpftes Gewässer. Die alte Form mit Stammvokal /ɑ/ ist nur noch in wenigen, meist alten Namen erhalten. Die jüngeren Belege zeigen Umlaut des /ɑ/ oder sind an nhd. Meer angeschlossen. Einzelne Namen können aber vielleicht auch zu Mai bzw. mit Ausfall des /k/ zu Mark gehören1. In Wolfskehlen liegt Diminutiv oder Umdeutung aus Mersch (s. d.) vor. Die Namen beziehen sich oft auf stehende Gewässer.

Wasen

Zu ahd. waso, mhd. wasen, wasem st. M. ‚grasbewachsene Erdfläche, Rasen‘. Das Wort ist bedeutungs- und vermutlich auch herkunftsgleich mit nhd. Rasen und bezeichnet wie dieses Rasenflächen, dann aber auch aus dem Rasen gestochene Grasplacken. Die FlN beziehen sich durchgängig auf Wiesen, hauptsächlich wohl auf solche, die der Gemeinschaftsnutzung unterlagen (etwa in Schindwasen, Sauwasen, Gemeindewasen). Bei den Simplizia tritt die Bedeutung ‚Schindanger‘ seit dem 15. Jh. mehr und mehr als namengebendes Motiv auf.

Wasen

Karte 30

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

„Meer-Wasen: untig dem Meerwasen (Wolfenhausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/600988_untig-dem-meerwasen> (aufgerufen am 28.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/600988