Bett-Stein: vffm Bettstein
Beleg
Standard-Flurname
Bett-Stein
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1621
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 171, Nr. Z 4082.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Bett
Zu ahd. betti ‚Lager, Bett; Beet‘, mhd. bette, bet st.N. auch ‚Feld-, Gartenbeet‘. Nhd. Bett und Beet gehen daher auf das gleiche Wort zurück und wurden erst in frühnhd. Zeit geschieden. In Bezug auf die Bedeutung ‚Acker-, Gartenbeet‘ tritt in den FlN ausschließlich Bett auf, und zwar -abweichend vom üblichen Gebrauch - mit femininem Genus. Als Plural erscheint gelegentlich /-er/.
Stein
Die Namen verweisen - in sehr unterschiedlicher Weise - allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. In historischen Belegen zeigt sich öfter Monophthongierung zu /e:/. (1) Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Genutzt und abgebaut werden Steine für Bauzwecke in Steinbrüchen, die meist Steingrube oder Steinkaute genannt werden. Größere natürliche Steinansammlungen, besonders an Hängen, heißen Steinrück(en), Steinritz, Steinrutsche. Steinige Hügel heißen Steinbühl, ein FlN, der oft sehr verschliffen als Steimel u. ä. erscheint. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin. (2) Die zweite große Gruppe der Stein-FlN bezieht sich auf meist einzelne Steine, die als natürliche Erscheinung markant hervortretend oder durch menschliche Tätigkeit aufgestellt und bearbeitet bestimmte Aspekte der bäuerlichen Kultur repräsentieren. Das sind vor allem solche der kommunikativen Orientierung und der Begrenzungen (z. B. die Marksteine), soweit sie nicht als historische Relikte zu verstehen sind wie das Steinmal, die Steinkammer, der heilige Stein oder die langen Steine. (3) Schließlich gibt es die Gruppe der kulturellen Objekte aus Stein wie die Steinstraßen und Steinbrücken u. ä. An Steinfurten wurde das Durchqueren des Gewässers durch Steine ermöglicht.
Südhessisches Flurnamenbuch
Bett
Zu ahd. betti ‚Lager, Bett; Beet‘, mhd. bette, bet st. N. auch ‚Feld-, Gartenbeet‘. Nhd. Bett und Beet gehen daher auf das gleiche Wort zurück und wurden erst in fnhd. Zeit geschieden. Beide Formen beziehen sich gleichermaßen auf die Bedeutung ‚Acker-, Gartenbeet‘. Sie beziehen sich auf die Nutzung, manchmal auf die Form, so gelegentlich auch für Terrassen, Weinberge und stufenförmige Felder. Die Beet-Variante, die in Südhessen selten ist, ist nicht immer sicher von mhd. bete st. F. ‚Abgabe‘ (s. Bede) zu trennen. Betz Wißen und Betzäcker aus Offenbach am Main sind in Anlehnung an den Namen des Pächters von a. 1481 aus Betten umgedeutet worden
Hessischer Flurnamenatlas
Bett
Karte 49
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bett-Stein: vffm Bettstein (Obershausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/590573_vffm-bettstein> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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