Wolf-Kehle-Wiese: in der wolfskehlswies

Historischer Beleg aus Gräveneck  
Gemeinde
Weinbach
Landkreis
Limburg-Weilburg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Wolf-Kehle-Wiese

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

18. Jahrhundert

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 160, Akten Nr. 1033.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Kehle

Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle sw. F. erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) sw. F. ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide Appellative bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.

Wolf

Wohl größtenteils zu ahd. mhd. wolf st. M. ‚Wolf‘. Die Namen erinnern an bezeugte oder vermutete Aufenthaltsorte der Tiere. Die große Bedeutung der Wölfe und das Ausmaß der oft eingebildeten Bedrohung für die Menschen spiegelt sich in der Häufigkeit der Namen, insbesonders in der Vielfalt der Kombinationstypen wider. So weisen etwa Wolfsgarten, -grube, -kaute oder -loch auf Fallen zum Fangen der Wölfe hin. Die Wolfsfurt ist der Name des alten Lahnübergangs am Hoppenstein im Zuge der karolingischen Weinstraße. Wo der FamN Wolf vorliegt, kann formal nicht festgestellt werden. Er ist auch historisch im Raum bezeugt. - Die Bedeutung von Wolf(s)zug ist unklar (s. Zug).

Südhessisches Flurnamenbuch

Kehle

Zu mhd. -kele, das in Wörtern wie nhd. Kniekehle sw. F. erhalten ist. Es gehört wohl zu einem Wort für ‚aushöhlen‘ auf der Grundlage von idg. *gel-. In FlN hat es die Bedeutung ‚Schlucht, Rinne, Geländeeinschnitt‘ angenommen. Das Wort ist vermutlich nicht mit nhd. Kehle ‚Schlund‘, ahd. kel(a), mhd. kel(e) sw. F. ‚Kehle‘ verwandt, doch ist es wahrscheinlich, dass sich beide Appellative bei der Namengebung nach der Form vermischt haben.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wolf-Kehle-Wiese: in der wolfskehlswies (Gräveneck)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/572255_in-der-wolfskehlswies> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/572255