Weiher-Wasen: auf dem weiherwasen
Beleg
Standard-Flurname
Weiher-Wasen
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
18. Jahrhundert
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 160, Akten Nr. 1033.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Wasen
Zu ahd. waso, mhd. wasen, wasem st. M. ‚grasbewachsene Erdfläche, Rasen‘. Das Wort ist bedeutungs- und vermutlich auch herkunftsgleich mit nhd. Rasen und bezeichnet wie dieses Rasenflächen, dann aber auch aus dem Rasen gestochene Grasplacken. Die FlN beziehen sich durchgängig auf Wiesen, hauptsächlich wohl auf solche, die der Gemeinschaftsnutzung unterlagen (etwa in Schindwasen, Sauwasen, Gemeindewasen). Bei den Simplizia tritt die Bedeutung ‚Schindanger‘ seit dem 15. Jahrhundert mehr und mehr als namengebendes Motiv auf.
Weiher
Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. vivarium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘. Die zahlreichen FlN-Belege zeugen für die starke Verbreitung des Worts im Untersuchungsraum. Wie das Appellativ beziehen sich die Namen meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist. Schwieriger zu deuten sind Belege mit inlautendem /m/ wie Weimar, Weimer(t) oder Weimel. Der Nasal kann aus Nebenformen wie ahd. wînwer entstanden sein, so dass von einer Teilassimilation /n/ > /m/ auszugehen wäre.
Südhessisches Flurnamenbuch
Wasen
Zu ahd. waso, mhd. wasen, wasem st. M. ‚grasbewachsene Erdfläche, Rasen‘. Das Wort ist bedeutungs- und vermutlich auch herkunftsgleich mit nhd. Rasen und bezeichnet wie dieses Rasenflächen, dann aber auch aus dem Rasen gestochene Grasplacken. Die FlN beziehen sich durchgängig auf Wiesen, hauptsächlich wohl auf solche, die der Gemeinschaftsnutzung unterlagen (etwa in Schindwasen, Sauwasen, Gemeindewasen). Bei den Simplizia tritt die Bedeutung ‚Schindanger‘ seit dem 15. Jh. mehr und mehr als namengebendes Motiv auf.
Weiher
Zu ahd. wîwâri, mhd. wîwære, wîver, wîher, wîære, wîer st. M. ‚Weiher‘, einer Entlehnung aus lat. v²v±rium ‚Käfig, Tiergarten, Fischbehälter, Fischteich‘. Im dt. Sprachraum verengt sich die Bedeutung zu ‚Fischteich, Teich‘. Die zahlreichen FlN-Belege zeugen für die starke Verbreitung des Worts im Untersuchungsraum. Wie das Appellativ beziehen sich die Namen meist auf natürliche oder auf künstlich angelegte Fischteiche, deren Zu- und Abfluss durch Wehranlagen zu regulieren ist. Auf diese Anlagen verweisen auch die Namen Weiherhaus bzw. Weiberhaus. Sie gehen zurück auf mhd. wîwerhûs ‚ein dem Fischfang dienendes Haus‘. Die häufige nbb-Schreibung SWeiberW ist zunächst durch Hyperkorrektur des ursprünglichen und dialektalen [v] entstanden. Das Bedürfnis, den Hiatus wî-er mit einem Konsonanten zu füllen, zeigen die älteren Belege mit rhh- und mit -gg-Schreibung. Schwieriger zu deuten sind Belege mit inlautendem /m/ wie Weimar, Weimer(t) oder Weimel. Der Nasal kann aus Nebenformen wie ahd. wînwer entstanden sein, sodass von einer Teilassimilation /n/ > /m/ auszugehen wäre. Manche dieser Varianten können auch, wie wohl im Falle von Weibert, auf einen FamN Weimer(t) u. ä. bezogen werden.
Hessischer Flurnamenatlas
Wasen
Karte 30
Weiher
Karte 112
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weiher-Wasen: auf dem weiherwasen (Gräveneck)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/572244_auf-dem-weiherwasen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/572244