Hand-Klinge: V'eber gegen d: handtklingen

Historischer Beleg aus Litzelbach  
Gemeinde
Grasellenbach
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Hand-Klinge

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1676

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 92/1.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hand

Zu ahd. mhd. hant st. F. ‚Hand‘. Einige Namen erinnern an alte Wegweiser, die die Form einer zeigenden Hand hatten, gelegentlich wohl auch an Grenzpfähle oder Grenzsteine, die das Bild einer Hand als Hoheits- und Gerichtszeichen trugen.

Klinge

Zu ahd. klingo, klinga ‚(Sturz-)bach‘, mhd. klinge sw. st. F. in der Bedeutung ‚Gießbach, Talschlucht‘, das zum starken Verb ahd. klingan, mhd. klingen ‚rauschen, plätschern, klingen‘ gebildet ist. Klinge benennt daher im Allgemeinen Bäche und enge Schluchten, die sich bei starken Regenfällen in Sturzbäche verwandeln. Heute sind es oft enge Geländeeinschnitte.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hand

Zu ahd. mhd. hant st. F. ‚Hand‘. Einige Namen erinnern an alte Wegweiser, die die Form einer zeigenden Hand hatten, gelegentlich wohl auch an Grenzpfähle oder Grenzsteine, die das Bild einer Hand als Hoheits- und Gerichtszeichen trugen. Die alte mitteldt. umgelautete Form hend ‚Hand‘ liegt in den ältesten Belegen in Auerbach und Semd vor. Der Name Hantling in Zwingenberg geht, wenn es sich nicht um einen PN handelt, vielleicht auf mhd. hantlêhen st. N. ‚Lehen auf Lebenszeit des Besitzers ohne Erbrecht seiner Verwandten‘ zurück. Das namengebende Motiv für den HofN in Lengfeld ist unklar.

Klinge

Zu ahd. klingo, klinga, ‚(Sturz-)bach‘, mhd. klinge sw. st. F. in der Bedeutung ‚Gießbach, Talschlucht‘, das zum starken Verb ahd. klingan, mhd. klingen ‚rauschen, plätschern, klingen‘ gebildet ist. Klinge benennt daher im Allgemeinen Gebirgsbäche und enge Schluchten, die sich bei starken Regenfällen in Sturzbäche verwandeln. In Südhessen gilt vor allem die Bedeutung ‚Bach in einer Talschlucht‘ und dann auch ‚Talschlucht‘ selbst. Die Belegverteilung deutet für die Klingen-Namen auf oberdt. Sprachzusammenhang hin. Der südhess. Raum scheint das Zentrum ihrer hess.-mitteldt. Verbreitung zu sein.

Hessischer Flurnamenatlas

Klinge

Karte 93

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hand-Klinge: V'eber gegen d: handtklingen (Litzelbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/556000_v-eber-gegen-d-handtklingen> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/556000