Sommer-Korn-Stoppel: Sommerkornstoppel
Beleg
Standard-Flurname
Sommer-Korn-Stoppel
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
19. Jahrhundert
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Korn
Zu ahd. korn ‚Korn, Samen‘, mhd. korn st.N. ‚Fruchtkorn, Getreidekorn, Kern der Beere‘. In Hessen ist mit Korn meistens der Roggen gemeint. - Kornmaß ist das ‚Maß fürs Kornmessen, das amtlich vorgeschriebene Maß‘, scheint aber auch als Flächen- oder Längenmaß gegolten zu haben.
Sommer
Zu ahd. sumar, mhd. sumer st. M. ‚Sommer‘, in wörtlicher und bildlicher Verwendung. Meist werden damit Flurstücke in guter sonniger Lage und nach Süden hin orientierte Lagen benannt, z.B. Sommerhalde (als Gegensatz zu Winterhalde (s.d.)).
Stoppel
Stoppel ist die mitteldt.-niederdt. und seit dem 16. Jahrhundert standardsprachlich werdende Form von mhd. (oberdt.) stupfel sw. F., ahd. stupfila, stupfala, stupfel; das Wort bezeichnet die abgeschnittenen Stümpfe der Halme, aber auch den Vorgang des Stoppelns, mhd. stupfeln, stüpfeln sw. V. ‚Ähren nachlesen; liegen gebliebenes Heu nachlesen; Nachlese auf dem Kartoffelacker; hängen gebliebenes Obst, bes. Äpfel und Birnen, sich aneignen‘. Da sich der Name auf eine Quelle bezieht, liegt eine bildliche Namengebung nahe: ‚Born der stoppelt, d.h. nur wenig Wasser gibt‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Korn
Zu ahd. korn ‚Korn, Samen‘, mhd. korn st. N. ‚Fruchtkorn, Getreidekorn, Kern der Beere‘. In Südhessen gelten heute allgemein ‚Getreide‘ und speziell ‚Roggen‘. Der Name der Rheinaue Kornsand (Geinsheim, Trebur) ist von daher aber nicht schlüssig zu deuten; vielleicht zu mhd. hor ‚Schmutz‘
Körn
Zum FamN Körn.
Stoppel
Stoppel ist die mitteldt.-niederdt. und seit dem 16. Jh. standardsprachlich werdende Form von mhd. (oberdt.) stupfel sw. F., ahd. stupfila, stupfala, stupfel; das Wort bezeichnet die abgeschnittenen Stümpfe der Halme, aber auch den Vorgang des Stoppelns, mhd. stupfeln, stüpfeln sw. V. ‚Ähren oder Trauben nachlesen‘. Diese Tätigkeit ist als Benennungsmotiv plausibler: Stoppelacker kennzeichnet einen Acker, auf dem gestoppelt wird, Stoppelweide hingegen eine abgeweidete Weide. In Jügesheim und Rod(DAD) kann wegen des Flexions-s auch ein BesitzerN vorliegen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sommer-Korn-Stoppel: Sommerkornstoppel (Böllstein)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/55337_sommerkornstoppel> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/55337