Abt-Klinge-Äcker: Abtsklingenäcker

Historischer Beleg aus Lindenfels  
Gemeinde
Lindenfels
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Abt-Klinge-Äcker

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1774

Quelle

Kunz, Rudolf: Die Gemarkung Lindenfels und ihre Namen. In: Geschichtsblätter Kreis Bergstraße 12 (1979). S. 173-206.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Abt

Abt, ahd. abbat, mhd. abbet st. M., geht zurück auf kirchenlat. abbas ‚Klostervorsteher‘. In FlN steht der Bestandteil Abt meist im Genitiv und bezeichnet geistlichen Besitz; die Person des Abtes repräsentiert in diesen Fällen das jeweils besitzende Kloster.

Klinge

Zu ahd. klingo, klinga ‚(Sturz-)bach‘, mhd. klinge sw. st. F. in der Bedeutung ‚Gießbach, Talschlucht‘, das zum starken Verb ahd. klingan, mhd. klingen ‚rauschen, plätschern, klingen‘ gebildet ist. Klinge benennt daher im Allgemeinen Bäche und enge Schluchten, die sich bei starken Regenfällen in Sturzbäche verwandeln. Heute sind es oft enge Geländeeinschnitte.

Südhessisches Flurnamenbuch

Abt

Abt, ahd. abbat, mhd. abbet st. M., fnhd. abt geht zurück auf kirchenlat. abbas ‚Klostervorsteher‘. In FlN steht der Bestandteil Abt meist im Genitiv und bezeichnet geistlichen Besitz; die Person des Abtes repräsentiert in diesen Fällen das jeweils besitzende Kloster. In Einzelfällen mag es einen anderen, unbekannten Bezug auf einen bestimmten Abt (so beim Lorscher Aptstein, bei dem es sich um eine römische Reliefstele handelt1) oder auf den FamN Abt geben. Die zahlreichen Abt-Namen im Landkreis Offenbach beziehen sich in der Regel auf Besitz des Klosters Seligenstadt (Froschhausen, Kleestadt, Mainflingen, Seligenstadt, Weiskirchen, Zellhausen).

Klinge

Zu ahd. klingo, klinga, ‚(Sturz-)bach‘, mhd. klinge sw. st. F. in der Bedeutung ‚Gießbach, Talschlucht‘, das zum starken Verb ahd. klingan, mhd. klingen ‚rauschen, plätschern, klingen‘ gebildet ist. Klinge benennt daher im Allgemeinen Gebirgsbäche und enge Schluchten, die sich bei starken Regenfällen in Sturzbäche verwandeln. In Südhessen gilt vor allem die Bedeutung ‚Bach in einer Talschlucht‘ und dann auch ‚Talschlucht‘ selbst. Die Belegverteilung deutet für die Klingen-Namen auf oberdt. Sprachzusammenhang hin. Der südhess. Raum scheint das Zentrum ihrer hess.-mitteldt. Verbreitung zu sein.

Hessischer Flurnamenatlas

Klinge

Karte 93

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Abt-Klinge-Äcker: Abtsklingenäcker (Lindenfels)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/545959_abtsklingenaecker> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/545959