Los-Wiese: Los-Wiese [in de lusswiss]

Rezenter Beleg aus Ahrdt  
Gemeinde
Hohenahr
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Los-Wiese

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Los

Zu ahd. lôz ‚Los, Schicksal, Spruch; Anteil; Stand‘, mhd. lôz st.N.M. ‚Los, Auslosung, Weissagung durch das Los; Recht; gerichtliche Teilung, Erbteilung‘ oder zu ahd. mhd. luz st. M. ‚Los, durch das Los zugefallener (Land-) Teil‘. Lautlich wie semantisch stehen die beiden Wörter einander so nahe, dass sich ihnen die durchweg jüngeren Los-Namen nicht eindeutig zuordnen lassen, es sei denn, sie treten im Plural auf: Die Form Löser (s.d.) geht auf mhd. lôz zurück. Die FlN verweisen auf Gemeindeland, das in bestimmten Abständen durch Losentscheid unter den Ortsbürgern verteilt wurde.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Los

Zu ahd. lôz ‚Los, Schicksal, Spruch; Anteil; Stand‘, mhd. lôz st. N. M. ‚Los, Auslosung, Weissagung durch das Los; Recht; gerichtliche Teilung, Erbteilung‘ oder zu ahd. mhd. luʒ st. M. ‚Los, durch das Los zugefallener (Land-) Teil‘. Lautlich wie semantisch stehen die beiden historischen Wörter einander so nahe, dass sich die durchweg jüngeren Los-Namen ihnen nicht eindeutig zuordnen lassen, es sei denn, sie treten im Plural auf: Die Form Löser geht auf mhd. lôz, die südhess. Form Lüssen dagegen auf mhd. luʒ zurück1. Die FlN verweisen auf Gemeindeland, das in bestimmten Abständen durch Losentscheid unter den Ortsbürgern verteilt wurde. Besonders die beiden Pluralformen des Namens variieren in der Lautung stark; dialektal entrundete und diphthongierte Formen sind häufig. Auch die älteren Belege für die Varianten Löß und Lösch sind wohl zu Los zu stellen, da die Bezeichnung Löss für die Bodenart erst im 19. Jh. aufkam2, so in Reichenbach. Der Name Losung in Langenthal geht wohl, bei gleichem namengebendem Motiv, auf mhd. lôʒunge st. F. ‚Los, Teilung‘ zurück. Vermischungen mit Laus (s. d) sind gelegentlich möglich.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.

Hessischer Flurnamenatlas

Los

Karte 4

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Los-Wiese: Los-Wiese (Ahrdt)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/52839_los-wiese> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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