Au-Grabe: fossatum dictum Augrabe
Beleg
Standard-Flurname
Au-Grabe
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1306
Quelle
Boehmer, Johann Friedrich und Friedrich Lau: Codex diplomaticus moenofrancofurtanus. 1. Bd. 794-1314. Frankfurt/M 1901.
Weitere Belege
- AM, AUF DEN AUGRABEN
- 1393: tange:(n)s den Auggrabin [Acker]
Stadtarchiv Frankfurt am Main, Bartholomäusstift, Bücher, Ser. I, Nr. 17B., fol. 34 - 1403: an dem auwegraben
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Urkunden Nr. 128. - 1403: uf dem auwegrabe:
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Urkunden Nr. 128. - 1455: gen dem augraben [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Urkunden Nr. 228. - 1484: uff dem auwen graben
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Urkunden Nr. 289. - 1564: vffem Augrabenn [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Akten Nr. III c, 2., pag. 122 - 1570: vff den Auge grabenn [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Akten Nr. III c, 2a., pag. 274 - 1570: naher dem Augraben
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Akten Nr. III c, 2a., pag. 257 - 1587: vfm Augraben [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 331, Urkunden Nr. 446.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Au
Zu ahd. ouwa, mhd. ouwe st. F. ‚Land am oder im Wasser, feuchter Wiesengrund, Flussinsel‘. Gelegentlich auftretende Graphien <h> und (vereinzelt) <g> sind in der Stellung zwischen zwei Vokalen als Schreibungen für einen Gleitlaut aufzufassen, der zur Ausspracheerleichterung dient. - Die Auzahl in Münster legt schon wegen des GTs Zahl ‚Schwanz‘ (s.d.) die Vermutung nahe, dass der BT Au Ergebnis einer Umdeutung ist. Der Beleg von 1489 lässt offen, ob mit <Auwer> der Auerhahn (s.d.) oder der Auerochse gemeint ist, deren Schwanz das namengebende Motiv bildete. Bei beiden Varianten ist dann allerdings erstaunlich, dass die Diphthongierung /u:/ > /au/ hier schon vollzogen ist.
Südhessisches Flurnamenbuch
Au
Zu ahd. ouwa, mhd. ouwe st. F. ‚Land am oder im Wasser, feuchter Wiesengrund, Flussinsel‘. Gelegentlich auftretende Graphien lgg, ,hh und bb sind in der Stellung zwischen zwei Vokalen als Schreibungen für einen Gleitlaut aufzufassen, der zur Ausspracheerleichterung dient. Au- und Aab-Belege stehen öfter nebeneinander; so auch in Bensheim, wo der Au-Name in der Raab-Straße aufgegangen ist
Grabe
Vermutlich zum FamN Grabe.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Au-Grabe: fossatum dictum Augrabe (Oberliederbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/522047_fossatum-dictum-augrabe> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/522047