Pfuhl-Stelze: im Pfuhl steltzen

Historischer Beleg aus Niederhofheim  

Beleg

Standard-Flurname

Pfuhl-Stelze

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1758

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Niederhofheim Nr. 1.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Pfuhl

Zu ahd. pfuol, mhd. phuol st. M. ‚Pfuhl, Sumpf, Suhle‘. Wie nhd. Pfuhl zumeist eine Bezeichnung für Wasserlachen und kleinere stehende Gewässer. In Verbindung mit -acker, -wiese weisen die Namen allgemein auf feuchte Bodenverhältnisse hin. Dabei geht die mundartliche Variante /poul/ auf monophthongiertes /uo/ in mhd. phuol zurück (mit weitergehender Diphthongierung /u:/ > /ou/).

Stelze

Sofern nicht im Einzelfall Benennung nach dem BesitzerN Stelz, Stölz vorliegt, beziehen sich die Namen auf die ursprüngliche Form der Grundstücke. Ahd. stelza, mhd. stelze sw. F. ‚Stelze, Stelzbein, Krücke‘. Neben der stelzenartigen Form kommt als Benennungsmotiv auch die relative Lage in Betracht, dass nämlich die Grundstücke wie Stelzen in andere Grundstücke hineinragen. Einen FamN kann man beim Stelzenmorgen in Gießen und Wieseck belegen, bei dem es sich ursprünglich um einen Teil des Wiesecker Waldes gehandelt hat, der 1502 an Gießen gegangen ist.

Südhessisches Flurnamenbuch

Pfuhl

Zu ahd. pfuol, mhd. phuol st. M. ‚Pfuhl, Sumpf, Suhle‘. Wie nhd. Pfuhl zumeist eine Bezeichnung für Wasserlachen und kleinere stehende Gewässer. Daneben steht in Südhessen auch die Bedeutung ‚Jauche, Jauchetümpel‘. Die FlN sind aber fast immer auf die ursprünglichere Bedeutung bezogen. In Verbindung etwa mit -acker, -wiese weisen die Namen allgemein auf feuchte Bodenverhältnisse hin. Dabei geht die mundartliche Variante Pu(h)l auf monophthongiertes /uo/ in mhd. phuol zurück (mit weiter gehender Senkung zu Po(h)l). Für den Namen in Seeheim wird Herkunft aus einem PN Pühler, Püler vermutet1, doch spricht der älteste Beleg, mit hiatustilgendem /v/, eher für die Verbindung mit dem Appellativ Pfuhl und einer -er-Ableitung.

Stelze

Sofern nicht im Einzelfall Benennung nach dem BesitzerN Stelz, Stölz vorliegt (Lampertheim?), beziehen sich die Namen auf die ursprüngliche Form der Grundstücke: Ahd. stelza, mhd. stelze sw. F. ‚Stelze, Stelzbein, Krücke‘. Neben der stelzenartigen Form kommt als Benennungsmotiv auch die relative Lage in Betracht, dass nämlich die Grundstücke wie Stelzen in andere Grundstücke hineinragen. In Seligenstadt liegt Umdeutung (aus einem PN?) vor.

Hessischer Flurnamenatlas

Pfuhl

Karte 111

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Pfuhl-Stelze: im Pfuhl steltzen (Niederhofheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/521614_im-pfuhl-steltzen> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/521614