Burg-Hart: vor dem Burckharts

Historischer Beleg aus Altenhain  

Beleg

Standard-Flurname

Burg-Hart

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1654

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 330, Akten Nr. III c 5.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Burg

Zu ahd. burg, mhd. burc st. F. ‚befestigter Ort, Burg‘. Die Namen beziehen sich meist auf Burgen oder sonst befestigte Anlagen. Ursprünglich bezeichnete burg auch die urbane Siedlung, für die seit dem 12. Jahrhundert das Wort mhd. stat st. F. ‚Stelle, Ort‘, nhd. Stadt (s.d.) üblich wurde. Die außerordentlich hohe Belegzahl zeigt nicht nur die große Anzahl der befestigten Anlagen im Untersuchungsgebiet, sondern auch, wie wichtig die Burg als Benennungsmotiv war, oft sagenumwoben. - Nur selten wird Burg mit Personen in Verbindung gebracht: Burg-Leute; Burg-Wenzel.

Hart

Zu mhd. hart st. M.N.F. ‚Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden. Das dialektal untergegangene Wort zeigt in den FlN meist fem. Genus. Angehängtes Genitiv-/s /führt verschiedentlich zur Schreibung <Harz>; vereinzelt weisen diese Namen vielleicht aber auch auf Örtlichkeiten hin, die bei der Harzgewinnung eine Rolle spielten. - In Watzenborn-Steinberg scheint Umdeutung aus Hader (s.d.) vorzuliegen.

Südhessisches Flurnamenbuch

Burg

Zu ahd. burg, mhd. burc st. F. ‚befestigter Ort, Burg‘. Die Namen beziehen sich meist auf Burgen oder Schlösser. Ursprünglich bezeichnete burg auch die urbane Siedlung, für die seit dem 12. Jh. das Wort mhd. stat st. F. ‚Stelle, Ort‘, nhd. Stadt üblich wurde. Zusammensetzungen wie Burggraben können vereinzelt auch die Stadtbefestigung gemeint haben.

Hart

Zu mhd. hart st. M. N. F. ‚Weidetrift; Wald‘, nhd. Hart ‚Bergwald, waldiger Höhenzug‘. Die Namen beziehen sich auf Waldstücke und bewaldete Anhöhen, die in der Regel als Weidewald genutzt wurden. Das dialektal untergegangene Wort zeigt in den FlN meist fem. Genus und der Stammvokal ist oft zu /o/ verdumpft. Bei Hertel handelt es sich um eine Verkleinerungsform mit -el-Suffix, bei Hartling (Lampertheim) um eine Ableitung oder einen FamN. Angehängtes Genitiv-s führt verschiedentlich zur Schreibung dHarz-H; vereinzelt weisen diese Namen vielleicht aber auch auf Örtlichkeiten hin, die bei der Harzgewinnung eine Rolle spielten. Manchmal ist Vermischung mit dem Adjektiv hart (Gräfenhausen, Klein-Krotzenburg) oder dem Substantiv Herd(e) möglich.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burg-Hart: vor dem Burckharts (Altenhain)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/509035_vor-dem-burckharts> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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