Klapper-Stein: bey Den Klapperstein

Historischer Beleg aus Streitberg  
Gemeinde
Brachttal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Klapper-Stein

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1764

Quelle

Fürstliches Archiv Büdingen, Ackerbücher, Streitberg 1770.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Stein

Die Namen verweisen - in sehr unterschiedlicher Weise - allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. In historischen Belegen zeigt sich öfter Monophthongierung zu /e:/. (1) Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Genutzt und abgebaut werden Steine für Bauzwecke in Steinbrüchen, die meist Steingrube oder Steinkaute genannt werden. Größere natürliche Steinansammlungen, besonders an Hängen, heißen Steinrück(en), Steinritz, Steinrutsche. Steinige Hügel heißen Steinbühl, ein FlN, der oft sehr verschliffen als Steimel u. ä. erscheint. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin. (2) Die zweite große Gruppe der Stein-FlN bezieht sich auf meist einzelne Steine, die als natürliche Erscheinung markant hervortretend oder durch menschliche Tätigkeit aufgestellt und bearbeitet bestimmte Aspekte der bäuerlichen Kultur repräsentieren. Das sind vor allem solche der kommunikativen Orientierung und der Begrenzungen (z. B. die Marksteine), soweit sie nicht als historische Relikte zu verstehen sind wie das Steinmal, die Steinkammer, der heilige Stein oder die langen Steine. (3) Schließlich gibt es die Gruppe der kulturellen Objekte aus Stein wie die Steinstraßen und Steinbrücken u. ä. An Steinfurten wurde das Durchqueren des Gewässers durch Steine ermöglicht.

Südhessisches Flurnamenbuch

Klapper

Zu mhd. (mitteldt.) klapper sw. st. F. ‚Klapper, Werkzeug zum Klappern‘. Eindeutig bestimmbar sind aber nur die Belege mit dem GT -gasse. Diese Gassen lagen außerhalb des Stadt- oder Dorfkerns. Sie führten zu den Leprosenhäusern, denn die am Aussatz Erkrankten mussten sich zum Schutz der übrigen Bevölkerung schon von weitem mit einer Klapper bemerkbar machen. Die anderen Belege sind entweder unmittelbar hier anzuschließen oder erinnern an andere Funktionen der Klappern, etwa zum Verscheuchen von Vögeln.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Klapper-Stein: bey Den Klapperstein (Streitberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/4997_bey-den-klapperstein> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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