Schlinke-Grund: im Schlinckers grund

Historischer Beleg aus Presberg  

Beleg

Standard-Flurname

Schlinke-Grund

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1792

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Presberg Nr. 2.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Grund

Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend.

Schlinke

Die Namen gehen als Substantivbildung auf mhd. slingen st.V. ‚hin und her ziehen, schwingen, winden, flechten‘ zurück und kennzeichnen teils abschüssig gelegene, oft muldenförmige und feuchte Fluren, teils Verschlüsse oder Schlagbäume. Das spiegelt sich auch in der heutigen dialektalen Bedeutung von Schlinke als ‚Schlinge, Schlaufe, Türklinke‘ u.ä. wider.

Südhessisches Flurnamenbuch

Grund

Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. Dazu treten ziemlich häufig Diminutive mit den Suffixen -chen und -lein. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend. Auch bei Gewässern liegt die Bedeutung ‚tief‘ zu Grunde.

Schlinke

Die Namen sind offensichtlich unterschiedlicher Herkunft: Die verschiedenen Les- und Schreibarten der zusammengehörigen Belege aus Frankenhausen und Ober-Modau deuten auf einen BesitzerN Hans Schlink/Schlenk hin, die übrigen, vor allem die zusammengehörigen Schlinkenwinkel-Belege aus Bürstadt, Einhausen, Lorsch und Riedrode, gehören wohl zu dem in Mittelhessen häufigen FlN Schlinke. Er geht als Substantivbildung auf mhd. slingen st. V. ‚hin und her ziehen, schwingen, winden, flechten‘ zurück und kennzeichnet teils abschüssig gelegene, oft muldenförmige und feuchte Fluren, teils Verschlüsse oder Schlagbäume. Das spiegelt sich auch in der heutigen dialektalen Bedeutung von Schlinke als ‚Schlinge, Schlaufe, Türklinke‘ u. ä. - Ob der Beleg aus Nieder-Modau auf einen Apfelbaum an einer Schlinke1 oder eher auf eine Apfelsorte verweist, bleibt unklar.

Hessischer Flurnamenatlas

Schlinke

Karte 89

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schlinke-Grund: im Schlinckers grund (Presberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/493276_im-schlinckers-grund> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/493276