Erbse-Rech: ERBSCHRECH [erwesrech]

Rezenter Beleg aus Presberg  

Beleg

Standard-Flurname

Erbse-Rech

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Erbse

Meist zu ahd. arawiz, araweiz, mhd. erbîz st. F. ‚Erbse‘ (Pisum sativum). Erbsen wurden in Sonderkulturen in Gärten und Äckern angebaut.

Südhessisches Flurnamenbuch

Erbse

Meist zu ahd. arawiz, araweiz, mhd. erbîʒ st. F. ‚Erbse‘ (Pisum sativum). Erbsen wurden in Sonderkulturen in Gärten und Äckern angebaut. Vereinzelt können die Belege auch zu Orbis ‚auszuschlagender Wald, Urwald‘ gehören.

Rech

Zu dem westmitteldt. Wort Rech ‚grasbewachsener Abhang, steiler Rain, Böschung, abschüssiges Stück Land oder Weg‘, dessen Herkunft noch ungeklärt ist; eventuell geht das Wort auf altfränk. *rek- ‚Zusammengescharrtes‘, dann ‚Reihe, Grenze, Abhang‘1, sowie ahd. riga ‚gekrümmte Linie‘ zurück. In der Mundart Süd- und Rheinhessens hat Rech das ungefähr gleichbedeutende Rain (s. d.) weitgehend verdrängt, in FlN dagegen ist es weniger häufig. In zahlreichen historischen Belegen ist der Stammvokal /e/ zu /i/ gehoben, doch ist im Untersuchungsgebiet, im Unterschied zu Rheinhessen2, historisch kein Übergewicht der gii-Schreibung auszumachen. Als Pluralformen konkurrieren (auch bereits historisch) Reche und Recher. Besonders in zusammengesetzten FlN mit dem GT -bach oder -wiese kann es zu einer Vermischung mit Reh (mhd. rêch st. N.) gekommen sein. Die mündliche Form in Hochstädten verweist auf eine Kollektivbildung *gerech.

Hessischer Flurnamenatlas

Rech

Karte 84

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Erbse-Rech: ERBSCHRECH (Presberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/493067_erbschrech> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/493067