Breme-Gewann: hinter dem Brehmgewann
Beleg
Standard-Flurname
Breme-Gewann
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1780
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 132, Akten Panrod Nr. 24/6.
Weitere Belege
- 1780: hinter der Brehm Gewannd [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Panrod Nr. 6.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Breme
Zu ahd. brâma sw. M., brema sw. F., mhd. brâme sw. M. ‚Dornstrauch, Brombeerstrauch‘. Bezeugt ist Brame, Bram, Prem, Brim für die Brombeere (Rubus fruticosus), die Kratzbeere (Rubus caesius) und auch für den Ginster. Die Brame-Variante (s.d.) kommt nur selten vor (Londorf).
Gewann
Zu mhd. gewande st. sw. F. ‚Grenze, Umkreis, Acker‘; eigentlich ‚der Grenzstreifen, der beim Wenden des Pfluges entsteht‘. Das Wort gehört daher, wie ahd. giwanta ‚(Jahres-) Wende, Wechsel; Bewandtnis, Beschaffenheit‘ als Ableitung zum schwachen Verb ahd. wenten, mhd. wenden ‚wenden‘. Der durch die Wendefläche des Pflugs an den Enden des Feldes verbleibende Grenzstreifen, der nachträglich vertikal zur Hauptrichtung gepflügt werden musste, fasst die im Prozess der Vergewannung entstandenen Parzellen zu einer Einheit zusammen, auf deren Gesamtheit sich der Begriff Gewann ausweitet. Aus der allgemeineren Bedeutung entwickelt sich schließlich ein Fachbegriff für eine Einteilungseinheit der Ackerflächen, die in Vierecke von gleichartiger Bodenbeschaffenheit aufgeteilt wurden. In den Belegen zeigt sich eine Varianz zwischen fem. und neutr. Genus; viele Belege sind <d>-haltig und stehen damit formal enger an der Ausgangsbedeutung ‚wenden‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Breme
Zu ahd. brâma sw. M., brema sw. F., mhd. brâme sw. M. ‚Dornstrauch, Brombeerstrauch‘. Bezeugt ist Brame, Bram, Prem, Brim für die Brombeere (Rubus fruticosus), die Kratzbeere (Rubus caesius) und auch in der Bedeutung ‚Ginster‘. Der FlN in Braunshardt weist das kollektivierende Suffix -e aus -ahi auf: ‚Brombeergestrüpp‘. Dazu treten weitere Varianten, die durch Kreuzung (oder Verschreibung) mit anderen Pflanzenbezeichnungen entstanden sind. So können Brennerrain und Brenden Rein (Ober-Ramstadt) auf den Gift-Hahnenfuß (Ranunculus sceleratus) oder andere Arten verweisen, die einen brennenden Geschmack haben; die Vermischung zeigt sich wohl schon in ahd. brenbrâma ‚Brombeere‘. Vereinzelt scheint auch der FamN Bre(h)m vorzuliegen (Mörlenbach). Unklar ist, ob in Vielbrunn eine sprachliche Verbindung zu Branbach (s. d.) besteht.
Gewann
Zu mhd. gewande st. sw. F. ‚Grenze, Umkreis, Acker‘; eigentlich ‚der Grenzstreifen, der beim Wenden des Pfluges entsteht‘. Das Wort gehört daher, wie ahd. giwanta ‚(Jahres-) Wende, Wechsel; Bewandtnis, Beschaffenheit‘, als Ableitung zum schwachen Verb ahd. wenten, mhd. wenden ‚wenden‘. „Der durch die Wendefläche des Pflugs an den Enden des Feldes verbleibende Grenzstreifen, der nachträglich vertikal zur Hauptrichtung gepflügt werden musste, fasst die im Prozess der Vergewannung entstehenden Parzellen zu einer Einheit zusammen, auf deren Gesamtheit sich der Begriff Gewann ausweitet.“
Hessischer Flurnamenatlas
Gewann
Karte 7
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Breme-Gewann: hinter dem Brehmgewann (Panrod)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/492762_hinter-dem-brehmgewann> (aufgerufen am 25.11.2025)
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