Grund-Los-Born: bey grundtloß born
Beleg
Standard-Flurname
Grund-Los-Born
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
16. Jahrhundert
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 133, Akten Auroff, Nieder und Ober, Nr. 23.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch /r/-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, ‚Brunnen‘ entstanden.
Grund
Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend.
Los
Zu ahd. lôz ‚Los, Schicksal, Spruch; Anteil; Stand‘, mhd. lôz st.N.M. ‚Los, Auslosung, Weissagung durch das Los; Recht; gerichtliche Teilung, Erbteilung‘ oder zu ahd. mhd. luz st. M. ‚Los, durch das Los zugefallener (Land-) Teil‘. Lautlich wie semantisch stehen die beiden Wörter einander so nahe, dass sich ihnen die durchweg jüngeren Los-Namen nicht eindeutig zuordnen lassen, es sei denn, sie treten im Plural auf: Die Form Löser (s.d.) geht auf mhd. lôz zurück. Die FlN verweisen auf Gemeindeland, das in bestimmten Abständen durch Losentscheid unter den Ortsbürgern verteilt wurde.
Südhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch r-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, mhd. brunne ‚Brunnen‘ entstanden. Das Diminutiv Börnchen erscheint in Bieber, Bürgel, Büttelborn, Dorndiel, Heppenheim, Klein-Gerau, Königstädten, Klein-Umstadt, Lampertheim?, Offenthal, Raibach, Weiterstadt, Wixhausen, Worfelden. Auffällig ist der Name Bornsprung in Trebur (GT zu springen), der sich zu Borkel (s. d.) und Brunkel (s. d.) stellt. Bornweichel (Gräfenhausen) scheint eine Zersprechung aus -weiher zu sein
Grund
Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. Dazu treten ziemlich häufig Diminutive mit den Suffixen -chen und -lein. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend. Auch bei Gewässern liegt die Bedeutung ‚tief‘ zu Grunde.
Los
Zu ahd. lôz ‚Los, Schicksal, Spruch; Anteil; Stand‘, mhd. lôz st. N. M. ‚Los, Auslosung, Weissagung durch das Los; Recht; gerichtliche Teilung, Erbteilung‘ oder zu ahd. mhd. luʒ st. M. ‚Los, durch das Los zugefallener (Land-) Teil‘. Lautlich wie semantisch stehen die beiden historischen Wörter einander so nahe, dass sich die durchweg jüngeren Los-Namen ihnen nicht eindeutig zuordnen lassen, es sei denn, sie treten im Plural auf: Die Form Löser geht auf mhd. lôz, die südhess. Form Lüssen dagegen auf mhd. luʒ zurück
Hessischer Flurnamenatlas
Los
Karte 4
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Grund-Los-Born: bey grundtloß born (Oberauroff)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/490592_bey-grundtloss-born> (aufgerufen am 26.11.2025)
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