Öl-Hecke: auf der Öhlheck
Beleg
Standard-Flurname
Öl-Hecke
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1792
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 133, Akten Niederems Nr. 30/4.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.
Öl
Meist zu ahd. oli, mhd. öle, öl, oli, olei st.N. ‚Öl‘, einer Entlehnung aus mittellat. olium. Die Namen beziehen sich auf den Anbau und die Verarbeitung ölhaltiger Pflanzen und Samen, in manchen Fällen wohl auch auf eine auf den Grundstücken lastende Abgabe in Öl.
Südhessisches Flurnamenbuch
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.
Öl
Meist zu ahd. oli, mhd. öle, öl, oli, olei st. N. ‚Öl‘, einer Entlehnung aus mittellat. olium. Die Abgrenzung zu Al (s. d.) ist aber nicht immer möglich, auch kann einzelnen Namen, wie etwa in Affolterbach oder Münster, der PN Öhl zu Grunde liegen. Die Mehrzahl der Belege ist auf Ölmühlen bezogen; die übrigen Namen können auf den Anbau ölhaltiger Pflanzen oder die Abgabe von Öl als Pachtzahlung verweisen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Öl-Hecke: auf der Öhlheck (Niederems)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/488792_auf-der-oehlheck> (aufgerufen am 27.11.2025)
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