Lett-Kaute: bey der lettig Kauth
Beleg
Standard-Flurname
Lett-Kaute
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1769
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 87, Akten Nr. 554.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Kaute
Zu spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jahrhunderts beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute im GT. In Eisenkauten wurde Eisen im Tagebau abgebaut; die zahlreichen Leimenkauten dienten der Lehmgewinnung.
Lett
Zu ahd. letto, mhd. lette sw. M. ‚Lehm, Ton‘, nhd. lett, letten ‚Lehmerde, Tonerde, toniger Mergel‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke mit tonhaltigem, schwer zu bearbeitenden Boden sowie auf die Abbaugruben, wo die von Töpfereien benötigte Tonerde gewonnen wurde (Lettkaute). Neben den beiden Grundformen Lett und Letten tritt auch die Variante Lettich auf. Die Belege mit Langvokal in Wieseck und Treis gehen auf die mhd. Nebenform lieteme zurück, wie auch der steigende Diphthong in der mündlichen Form in Treis belegt.
Südhessisches Flurnamenbuch
Kaute
Zu spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jh.s beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute im GT. Ob auch der Beleg aus Wattenheim (als Diminutiv) hierher gehört, ist ungewiss.
Lett
Zu ahd. letto, mhd. lette sw. M. ‚Lehm, Ton‘, nhd. Lett, Letten ‚Lehmerde, Tonerde, toniger Mergel‘. Die Namen beziehen sich auf Flurstücke mit tonhaltigem, schwer zu bearbeitenden Boden sowie auf die Abbaugruben, wo die von Töpfereien benötigte Tonerde gewonnen wurde (Lettkaute, -grube, -loch). Neben den beiden Grundformen Lett und Letten (Lett eher im Norden und Osten, Letten im Süden und Westen des Untersuchungsgebiets verbreitet
Hessischer Flurnamenatlas
Kaute
Karte 94
Lett
Karte 105
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lett-Kaute: bey der lettig Kauth (Martinsthal)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/487109_bey-der-lettig-kauth> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/487109