Kreuz-Hecke: vor der Creutz Heckenn
Beleg
Standard-Flurname
Kreuz-Hecke
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1578
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 303, Akten Nr. 375.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.
Kreuz
Zu ahd. krûzi, krûze, mhd. kriuze, krûze st.N. ‚Kreuz‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. crux. In der FlN-Gebung sind Kreuz-Namen sehr häufig und allgemein verbreitet. Namengebend waren hölzerne oder steinerne Kreuze und Bildstöcke an Wegen und Landstraßen, gelegentlich auch Wegkreuzungen, die aber oft ebenfalls durch Kreuze markiert waren. Da Kreuzwege als unheimlich galten, haben sie Eingang in viele Ortssagen gefunden. Die Wegkreuze waren darüber hinaus in vielen Fällen Sühnekreuze, die als Teil der Wiedergutmachung nach Verbrechen am Tatort oder an gut sichtbarer Stelle errichtet werden mussten. - In Beuern scheint ein sonst ungebräuchlicher Plural auf /-er/ vorzuliegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.
Kreuz
Zu ahd. krûzi, krûze, mhd. kriuze, krûze st. N. ‚Kreuz‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. crux. In der FlN-Gebung sind Kreuz-Namen sehr häufig und allgemein verbreitet. Namengebend waren hölzerne oder steinerne Kreuze und Bildstöcke an Wegen und Landstraßen, gelegentlich auch Wegkreuzungen, die aber oft ebenfalls durch Kreuze markiert waren. Da Kreuzwege als unheimlich galten, haben sie Eingang in viele Ortssagen gefunden. Die Wegkreuze waren darüber hinaus in vielen Fällen Sühnekreuze, die als Teil der Wiedergutmachung nach Verbrechen am Tatort oder an gut sichtbarer Stelle errichtet werden mussten.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kreuz-Hecke: vor der Creutz Heckenn (Holzhausen über Aar)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/480262_vor-der-creutz-heckenn> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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