Ruhe-Tanne: In der Ruhdann
Beleg
Standard-Flurname
Ruhe-Tanne
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1749
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 57/1.
Weitere Belege
- RUHETANNE
- vor 1699: über die ruthan
Staatsarchiv Darmstadt, C 3, Nr. 56., fol. 3' - 19. Jahrhundert: Ruhtanne
Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Ruhe
Zu ahd. rôa, ruowa, mhd. ruowe, ruo st. F. ‚Ruhe‘. Die FlN verweisen auf zweierlei: Zum einen auf die hölzernen oder steinernen, abgestuften Gestelle am Wegesrand, auf denen Traglasten abgesetzt werden konnten; zum anderen auf schattige Stellen am Waldrand oder unter frei stehenden Bäumen, wo sich Hirten und Vieh zur Zeit der größten Mittagshitze ausruhten.
Tanne
Die Belege gehen teils auf mhd. tan ‚Wald, Tannenwald‘, teils auf ahd. tanna, mhd. tanne st. M. ‚Tanne, Fichte, Kiefer‘ zurück, das selbst vermutlich eine Zugehörigkeitsbildung zu tan ist. Erst in der Neuzeit ist Tann als eigenständige Bildung in Vergessenheit geraten, und die Namen wurden allesamt an das Bedeutungsfeld von Tanne angeschlossen. Die meisten Namen im Untersuchungsgebiet beziehen sich auf Tannen als Bäume, selten - wie z.B. in Cleeberg - liegt die alte Tann-Bedeutung vor. Viele Belege weisen Umlaut auf.
Südhessisches Flurnamenbuch
Ruhe
Zu ahd. rôa, ruowa, mhd. ruowe, ruo st. F. ‚Ruhe‘. Die FlN verweisen auf zweierlei: Zum einen auf die hölzernen oder steinernen, abgestuften Gestelle am Wegesrand, auf denen Traglasten abgesetzt werden konnten; zum anderen auf schattige Stellen am Waldrand oder unter frei stehenden Bäumen, wo sich Hirten und Vieh zur Zeit der größten Mittagshitze ausruhten. Die historischen Belege weisen besonders im Stammauslaut starke Lautvarianz auf: Neben dem Hauchlaut /h/ kommen hier häufig auch die Reibelaute /x/ und /v/ sowie der Verschlusslaut /g/ vor.
Tanne
Die Belege gehen teils auf mhd. tan ‚Wald, Tannenwald‘, teils auf ahd. tanna, mhd. tanne st. M. ‚Tanne, Fichte, Kiefer‘ zurück, das selbst vermutlich eine Zugehörigkeitsbildung zu tan ist. Erst in der Neuzeit ist Tann als eigenständige Bildung in Vergessenheit geraten, und die Namen wurden allesamt an das Bedeutungsfeld von Tanne angeschlossen. Die Belegreihen wechseln daher bunt zwischen beiden Wörtern, zudem sind beide im Plural Tannen nicht voneinander zu trennen. Da in der Mundart Tanne als Bezeichnung für verschiedene Nadelhölzer verwendet wird, ist auch bei den sicheren Tannen-Belegen in der Regel nicht festzustellen, welcher Baum im Einzelnen gemeint ist. Die Burg Tannenberg bei Seeheim ist nach dem Berg benannt
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ruhe-Tanne: In der Ruhdann (Hornbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/478671_in-der-ruhdann> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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