Ross-Hube: Roßen Hub

Historischer Beleg aus Hornbach  
Gemeinde
Birkenau
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Ross-Hube

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1600-1606

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 3, Nr. 56.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hube

Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen.

Ross

Zu ahd. (h)ros, mhd. ros st.N. ‚Ross, Pferd‘. Die FlN deuten in den meisten Fällen auf Pferdewiesen hin. Vermengung mit Rose (s.d.) und Röße(s.d.) ist möglich.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hube

Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). In den relativ jungen Waldhufendörfern des Odenwalds versteht man unter Hube „ein Landstück, das quer zum Bachlauf von einem Hügelkamm zum anderen reicht und eine Ackernahrung bildet“1. Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen. Unter den historischen Belegen fallen in lautlicher Hinsicht nur Namenformen mit Umlaut (Hübe) und mit Auslautverhärtung (Hup) auf. Die heute standardsprachliche, ursprünglich niederdt. Form Hufe begegnet in Südhessen nur im FlN Hufschlag (für einen zu einer Hufe gehörigen Schlag), dem Namen eines Waldstücks zwischen Klein-Bieberau, Webern und Ernsthofen.

Ross

Zu ahd. (h)ros, mhd. ros st. N. ‚Ross, Pferd‘. Die FlN deuten in den meisten Fällen auf Pferdeweiden und die Wege dorthin, z. T. wohl auch auf Wege, auf denen die Pferde ausgeritten wurden (Roßlauf, Roßpfad ). Gelegentlich hat es eine Umdeutung zu Rose (Affolterbach 1613) gegeben. Der FlN Rosstadt (Langen, Sprendlingen) weist nicht auf eine Wüstung hin, sondern geht zurück auf *ros-hart ‚Pferdewald‘, entsprechend Affolterbach und Steinb(ODW). Bei den Belegen aus Mosbach kann ursprünglich eine Röße namengebend gewesen sein. Bei Roßhaupt (Rumpenheim) handelt es sich wahrscheinlich um einen FormN, in Hornbach um den FamN.

Hessischer Flurnamenatlas

Hube

Karte 18

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ross-Hube: Roßen Hub (Hornbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/478668_rossen-hub> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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