Götze-Baum: AUF DEM GOETZENBAUM [ʊf əm 'gɔdsə,bɑːm]
Weitere Belege
- 2. Hälfte 18. Jahrhundert: auf dem Götzenbaum [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 360, Görsroth Nr. 3.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Baum
Zu ahd. mhd. boum st. M. ‚Baum‘. Die jungen FlN Baumacker und Baumstück kennzeichnen im Gegensatz zu Bangert (s.d.) nicht gefriedete Obstbaumanlagen. Baum als Simplex steht dagegen für einzeln stehende, besonders auffällige Bäume.
Südhessisches Flurnamenbuch
Baum
Zu ahd. mhd. boum st. M. ‚Baum‘. Die jungen FlN Baumacker und Baumstück kennzeichnen im Unterschied zu Bangert nicht gefriedete Obstbaumanlagen. Baum als Simplex steht dagegen wie in Biebesheim am Rhein, Dietzenbach, Klein-Zimmern, Pfungstadt und Rembrücken für einzeln stehende, besonders auffällige Bäume.
Götze
Die meisten Belege, insbesondere in Verbindung mit GT wie -rodt oder -hub, gehören zum FamN Götz, Götze bzw. sind Kurzformen des PN Gottfried. GT wie -eiche, -hain und -stein können im Einzelfall aber über die einfache Personennamengebung hinaus an alte vorchristliche Heiligtümer erinnern, wenngleich nach der Reformation auch christliche Heiligenbilder als Götzen bezeichnet worden sind. Dann liegt (spät-)mhd. götze sw. M. ‚gottesdienstliche Bildsäule‘, fnhd. götz(e) ‚Dummkopf, Hausgeist, Kobold; Heiligenbild, falscher Gott‘ als Ableitung von ahd. mhd. got st. M. zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Götze-Baum: AUF DEM GOETZENBAUM (Görsroth)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/475812_auf-dem-goetzenbaum> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/475812