Blei-Kaute: untig der Bleikaut
Beleg
Standard-Flurname
Blei-Kaute
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1778
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 134, Akten Daisbach Nr. 1.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Blei
Der älteste Beleg zeigt, dass die heutige Form eine Umdeutung darstellt. Ausgangsform ist mhd. blîde st. sw. F. ‚Steinschleuder‘, so dass das Wort den langen beweglichen Teil der Steinschleuder bezeichnet. Es handelt sich deshalb vermutlich um einen FormN.
Kaute
Zu spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jahrhunderts beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute im GT. In Eisenkauten wurde Eisen im Tagebau abgebaut; die zahlreichen Leimenkauten dienten der Lehmgewinnung.
Südhessisches Flurnamenbuch
Blei
Zu ahd. blîo, mhd. blî st. N. M. ‚Blei‘. Der Name verweist auf bleihaltige Böden oder (bildlich) auf besonders schwere Böden.
Kaute
Zu spätmhd. kûte F. (mitteldt.) ‚Grube, Loch‘. Am Ende des 15. Jh.s beginnt Kaute älteres Grube zu ersetzen. Namengebend waren stets natürliche oder künstliche Bodenvertiefungen, dann meist mit Kaute im GT. Ob auch der Beleg aus Wattenheim (als Diminutiv) hierher gehört, ist ungewiss.
Hessischer Flurnamenatlas
Kaute
Karte 94
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Blei-Kaute: untig der Bleikaut (Daisbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/472308_untig-der-bleikaut> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/472308