Ried-Wiese-Wald: Riedwiesen Wald

Historischer Beleg aus Hochstädten  
Gemeinde
Bensheim
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Ried-Wiese-Wald

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1771

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, A 1 (Die Urkunden werden nach Ortsnamen bzw. Provenienz und Jahr zitiert).

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Ried

Überwiegend zu ahd. riot, hriot, riod, mhd. frühnhd. riet st.N. ‚Ried, Schilfrohr, Sumpfgras; mit Sumpfgras bewachsener Ort‘. Die FlN beziehen sich auf Sumpf- und Wasserstellen mit verschiedenartigem Sumpfpflanzenbewuchs, von der Binse über das Riedgras bis zum Schilfrohr. Daneben ist mitunter auch eine Ableitung von mhd. riet st.N. ‚ausgereuteter Grund, Rodeland; kleine Ansiedlung auf einer Rodungsstelle‘ denkbar; eine Abgrenzung ist sprachlich nicht möglich.

Wald

Zu ahd. wald, mhd. walt st. M. ‚Wald, Wildnis‘. Der Name gilt allgemein für bewaldetes Gelände. Häufig sind Diminutivformen wie Wäldchen, Wäldches, im historischen Bereich auch Wäldgen, sowie Wäldlein. Durch Assimilation von /ld/ > /ll/ erscheinen verzeinzelt auch Formen wie Wellchen, so dass die Abgrenzung der Wald- und Wall-Belege nicht immer eindeutig ist.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Ried

Überwiegend zu ahd. riot, hriot, riod, mhd. fnhd. riet st. N. ‚Ried, Schilfrohr, Sumpfgras; mit Sumpfgras bewachsener Ort‘, in Südhessen auch mit der Bedeutung ‚feuchter Wiesengrund‘ und als Name für die weite Ebene zwischen Bergstraße und Rhein. Die FlN beziehen sich mithin „auf Sumpf- und Wasserstellen mit verschiedenartigem Sumpfpflanzenbewuchs, von der Binse über das Riedgras bis zum Schilfrohr.“1 Daneben ist für einen Teil der FlN auch eine Ableitung von mhd. riet st. N. ‚ausgereuteter Grund, Rodeland; kleine Ansiedlung auf einer Rodungsstelle‘ denkbar; eine genaue Abgrenzung ist sprachlich nicht möglich. Selten erscheint der Stammvokal von /i/ > /e/ gesenkt (Biebesheim am Rhein), öfter zu /ɛɪ/ diphthongiert (Dornheim, Eberstadt, Geinsheim, Seligenstadt (?)). Das mit -ich(t)-Suffix gebildete Adjektiv rydecht (Eberstadt) bedeutet ‚mit Ried bewachsen‘.

Wald

Zu ahd. wald, mhd. walt st. M. ‚Wald, Wildnis‘. Der Name gilt allgemein für bewaldetes Gelände. Sogenannte Waldgassen führen, wie in Einhausen, in den Wald hinein. Häufig sind Diminutivformen wie Wäldchen, Wäldches, im historischen Bestand auch Wäldgen, sowie im 17. Jh. zweimal Wäldlein. Durch Assimilation von /ld/ /ll/ erscheinen vereinzelt auch Formen wie Wellchen (Igelsbach), sodass die Abgrenzung der Wald- und Wall-Belege nicht immer eindeutig ist und - wie in Nieder-Ramstadt - auch Besitz derer von Wallbrunn (s. d.) namengebend sein könnte1.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.

Hessischer Flurnamenatlas

Ried

Karte 129

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ried-Wiese-Wald: Riedwiesen Wald (Hochstädten)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/472191_riedwiesen-wald> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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